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Busse, AST-Verkehr, TaktungPlanungsausschuss informiert über ÖPNV-Ausbau

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Soll bald wieder durchfahren: Der länderübergreifende Linienverkehr zwischen dem Siebengebirge und dem Kreis Neuwied. (Archivfoto)

Soll bald wieder durchfahren: Der länderübergreifende Linienverkehr zwischen dem Siebengebirge und dem Kreis Neuwied. (Archivfoto)

Königswinter – Der Öffentliche Personennahverkehr in Königswinter soll dort gestärkt werden, wo eine hohe Nachfrage besteht. Das erklärte Dr. Christoph Groneck vom Rhein-Sieg-Kreis im städtischen Planungsausschuss. In den vergangenen Jahren seien bereits zahlreiche Maßnahmen auf den ÖPNV-Hauptachsen – vor allem auf der Linie 520 (Oberpleis-Niederdollendorf) und den Linien 513/535 (Oberpleis-Sankt Augustin/Siegburg) umgesetzt worden. Diese wiederum hätten zu spürbarem Fahrgastwachstum geführt. Im Ausschuss hat Groneck über verschiedene Themen informiert und Stellung zu einem Antrag von CDU, Grüner Alternative und FDP mit mehreren Fragen bezogen.

Linie 536 und 539

So soll etwa die Linie 536, die montags bis freitags fährt, weiter im Stundentakt fahren. Aufgrund der im Vergleich zu allen anderen Königswinterer Buslinien deutlich geringeren Fahrgastnachfrage sei eine Verdichtung der Linie 536 auf einen 30-Minuten-Takt in der Woche und einen Stundentakt am Wochenende nicht sinnvoll. Verbesserungen zwischen Oberpleis, Berghausen und Eudenbach könnten aber im Zuge einer Optimierung der teilweise parallel verlaufenden Linie 539 erreicht werden. Diese soll nach Abstimmung mit dem Landkreis Neuwied nach der Umstellung seit Januar zukünftig wieder durchgehend zwischen Oberpleis und Asbach verkehren. „Der Umsteigeverkehr funktioniert mal mehr, mal weniger“, kommentierte Groneck die aktuelle Situation an der Landesgrenze. Ziel sei es daher, ab dem 1. Juni – dann läuft die bestehende Konzession mit der Firma Martin Becker in Rheinland-Pfalz aus – mit einem Basisangebot wieder durchzufahren. Voraussetzung dafür, dass die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft das Angebot übernimmt, ist jedoch eine anteilige Kostenübernahme des Kreises Neuwied.

AST-Verkehr

Ein weiteres Thema war die Kündigung des AST-Verkehrs (AST = Anrufsammeltaxi). Im Bergbereich sei dieser immer mehr eingeschlafen und habe seine Relevanz nahezu vollkommen verloren, so Groneck. Zuletzt sei durchschnittlich nicht einmal ein Fahrgast pro Tag gezählt worden. Der Kreis führt das auf Verbesserungen im Busverkehr zurück. Bestehende Erschließungsdefizite, wie sie beispielsweise in der Ortslage Pleiserhohn bestehen, könnten durch eine Ausweitung des AST Hennef beseitigt werden. Dies kann aber erst zum Fahrplanwechsel im Dezember erfolgen.

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Taktknoten Stieldorf

Im Königswinterer Stadtteil Stieldorf könnte zukünftig ein neuer Taktknoten für den öffentlichen Personennahverkehr entstehen. Jedoch sieht Groneck zurzeit „keine einfach machbare Lösung“.

Ein möglicher Standort sei in der Straße An der Passionshalle, dort müsste man jedoch einen Parkplatz opfern. Ein weiterer möglicher Standort zwischen der L 490 und dem Asylbewerberheim sei da grundsätzlich besser geeignet, jedoch weit vom Stieldorfer Zentrum entfernt. Die Prüfung soll weitergehen.

Bürgerbus

Aufgrund des Busangebotes in den größeren Ortschaften, des sehr geringen Fahrgastpotenzials in den ehemals vom AST angefahrenen Orten und dem Fehlen eines sich anbietenden Linienweges ist ein Bürgerbus im Bergbereich von Königswinter nach Ansicht des Kreises kaum umsetzbar. Andere im Kreis verkehrende Bürgerbusse würden größere Gebiete ohne regelmäßigen Linienverkehr bedienen. Vergleichbare Gebiete gebe es in Königswinter nicht.

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Grundsätzlich gibt es laut Kreisverwaltung zwei Voraussetzungen für die Einführung eines Bürgerbusses: Zum einen bedarf es dafür der Konstitution eines Bürgerbusvereins mit – mindestens etwa 20 – ehrenamtlichen Fahrern, zum anderen muss sich die Stadt zur Übernahme etwaiger Restkosten aus dem Betrieb des Bürgerbusses verpflichten.

Schnellbuslinien

Potenzial für die Einführung von Schnellbuslinien, zum Beispiel zwischen Königswinter und Bonn, sieht Groneck nicht. Grund dafür seien vor allem Verkehrsprobleme in Bonn, wodurch eine solche Linie nicht schnell genug unterwegs sein könnte. Im Planungsausschuss stieß diese Aussage teilweise auf Unverständnis.

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