CDU-PodiumsdiskussionBürger wollen mit an Windrädern drehen

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Auf dem Podium begrüßte CDU-Fraktionschef Frank Steiniger (rechts) unter anderen Rainer Kötterheinrich  (Mitte) aus dem Kreis-Umweltdezernat und Thomas Schulte von der Stadtwerke Aachen AG. (Foto: Röhrig)

Auf dem Podium begrüßte CDU-Fraktionschef Frank Steiniger (rechts) unter anderen Rainer Kötterheinrich  (Mitte) aus dem Kreis-Umweltdezernat und Thomas Schulte von der Stadtwerke Aachen AG. (Foto: Röhrig)

Windeck – Im Ländchen besteht offenbar erhebliches Interesse an einer Nutzung der Windenergie. Die Podiumsdiskussion der CDU zur Windkraft lockte mehr als 100 Besucher in den Bergischen Hof. Dort wurden viele Aspekte von Planung und Umwelt, Bau und Finanzierung, Rendite und Gesundheit angesprochen.

Die Rendite ist laut Jan Hölzmann von der WGZ-Bank (Zentralbank der Volks- und Raiffeisenbanken) im Voraus nicht genau zu bestimmen, weil Windkraftanlagen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, was etwa Grundstückspacht, Erschließung und Einspeisevergütung angeht, gebaut würden. Die Wirtschaftlichkeit müsse im Fokus stehen, betonte Hölzmann.

Im Durchschnitt wird die Rendite auf sechs bis sieben Prozent geschätzt. Bei einem Windpark mit mehreren Anlagen kommen auf die Erbauer aber erst einmal gewaltige Investitionskosten zu. Ein Windrad von 200 Metern Höhe koste vier bis fünf Millionen Euro, sagte der Finanzexperte.

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Wie der Naturschutz zu Windrädern in Windeck stehe, wollte CDU-Fraktionschef und Moderator Frank Steiniger vom BUND-Landesvorsitzenden Paul Kröfges wissen. „Wir haben für die Energiewende gekämpft“, betonte der Naturschützer, „und werden deshalb alles andere tun als die Windkraftnutzung zu verhindern. Aber sie muss an der richtigen Stelle angesiedelt werden.“ Windeck sollte sich nach Kröfges Ansicht dabei auf eine Fläche beschränken. Die Nutscheidhöhe in Richtung Ruppichteroth werde ja intensiv geprüft. Aus der Bröltalgemeinde waren denn auch einige Besucher zu der Veranstaltung gekommen.

Windkrafträder seien nun mal ein Eingriff in die Landschaft, und Vogelschlag müsse minimiert werden, bekräftigte Kröfges. Im Rhein-Sieg-Kreis gebe es nur begrenzte Erfahrungen, erklärte der Abteilungsleiter im Kreis-Umweltdezernat, Rainer Kötterheinrich. Zurzeit existiere nur ein Windrad in Bornheim. Der Kreis sei die Zulassungsbehörde. In das komplizierte Planungsverfahren gab Thomas Schulte von der Stawag, einer Tochter der Aachener Stadtwerke, Einblick. Befürchtungen hinsichtlich möglicher Gesundheitsschäden begegnete er mit dem Vergleich zum Atommüll-Endlager. Betriebsgesellschaften für Windräder sind laut Schulte auch mit Beteiligungen von Gemeinden, Bürgern und Genossenschaften möglich.

Vom Windpark in Finnentrop berichtete der Bürgermeister der sauerländischen Gemeinde, Dietmar Heß (CDU). Dort kam es zu erheblichen Landschaftseingriffen durch den Bau von 200 Meter hohen Anlagen. Dafür sei es vor allem wichtig, die Menschen mitzunehmen, sagte Heß. Dazu passte die Einlassung eines Besuchers, der sich für Windkraftanlagen mit Bürgerbeteiligung aussprach. Wenn Bürger und Gemeinden mit über 50 Prozent beteiligt seien, würden sie bedeutend besser akzeptiert.

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