DRK-Vorstand begeistertNeuer Rekord bei „närrischer Blutspende“ in Windeck

Lesezeit 3 Minuten
In langen Schlangen standen die Spender an, um sich für den guten Zweck pieksen zu lassen.

In langen Schlangen standen die Spender an, um sich für den guten Zweck pieksen zu lassen.

Windeck – Dass eine Regentschaft im Karneval auch nach zehn Jahren noch ihre Früchte trägt, ist selbst in jecken Hochburgen eher selten. Bei der zehnten närrischen Blutspende wurden in dieser Woche sogar noch einmal neue Rekorde aufgestellt: 210 Freiwillige kamen in die Halle Kabelmetal. Dass die Jecken die närrische Sitzung für die Spender um fast eine Stunde verlängerten, war da fast selbstverständlich. „Es war eine super Stimmung, auch wenn natürlich das Blutspenden im Vordergrund stand“ resümierte Sitzungspräsident Matthias Ennenbach. Er hatte als Prinz der KG Herchen 2011 die erste närrische Blutspende initiiert.

Windecker Feuerwehr mit 84 Spendern

Mit besonderem Ehrgeiz war Daniel Walter nach Schladern gekommen. Der Chef der Windecker Feuerwehr hatte die Parole ausgegeben: „Wir übertrumpfen das DRK.“ Beim Wettbewerb der Windecker Vereine für den guten Zweck, wer die meisten Blutspender mobilisieren kann, hatten die Rotkreuzler bislang immer die Nase vorn gehabt.

Die Schladerner Siegmatrosen eröffneten die Sitzung des DRK zum Blutspendetermin in der Halle Kabelmetal.

Die Schladerner Siegmatrosen eröffneten die Sitzung des DRK zum Blutspendetermin in der Halle Kabelmetal.

An die 84 Wehrleute, die Walter mitgebracht hatte, konnten sie am Montag indes nicht heranreichen. „Ich ziehe meinen Hut vor der Truppe. Es ist ein grandioses Ergebnis. Und das mit einem Einsatz während des Spendens und einem Kaminbrand direkt im Anschluss“, kommentierte der Wehrführer.

Alles zum Thema Deutsches Rotes Kreuz

Orden des DRK

Die zahlreichen Arbeitszweige des Deutschen Roten Kreuzes spiegelt der Orden wider, den Sitzungspräsident Matthias Ennenbach in der Halle Kabelmetal verteilte.

Das rote Kreuz im Mittelpunkt, den Schriftzug „Deutsches Rotes Kreuz 2020 im Rhein-Sieg-Kreis“ darum herum, ordnen sich in weiteren Kreisen Symbole unter anderem für den Suchdienst, Sanitäter, Ärzte und Rettungshundestaffel an. (sp)

Schon im Sommer habe die Wehr das DRK unterstützt, berichtete Walter. „Bernd Voss rief an und beklagte sich über die geringe Resonanz beim damaligen Termin. Da sind wir mit 40 Leuten angerückt und haben Blut gespendet.“

Werbung über Soziale Medien hat sich gelohnt

Am Montag bildeten sich bei Datenaufnahme, Fragebogenabgabe, Arztgespräch und letztendlich Blutabnahme Schlangen. „Mit der Musik im Hintergrund ist das herrlich“, sagte Walter Spahn aus Köln, der seit kurzem an der Oberen Sieg wohnt. Auch Wolfgang Menninga aus Ruppichteroth war von der Stimmung begeistert. Die intensive Werbung auch über soziale Medien habe sich gelohnt, stellte DRK-Pressesprecher Frank Braun fest. „Ich bin relativ sprachlos und begeistert“, kommentierte der geschäftsführende DRK-Vorstand Frank Malotki das Ergebnis. „An eine Zwei vorn kann ich mich nicht erinnern.“ Jetzt müsse überlegt werden, wie das DRK mit einem derartigen Andrang umgehe. Das sei angesichts bundesweit zurückgehender Spenderzahlen „ein echtes Luxusproblem.“

Begeistert war auch Sitzungspräsident Matthias Ennenbach. Er hatte als Windecker Prinz der KG Herchen in der Session 2010/11 die erste närrische Blutspende initiiert – damals noch im DRK-Zentrum im Rosbacher Ortsteil Roth. Zunächst nur Blutspende kostümierter Jecken, hatte sich der Termin zur Blutspende mit anschließender Karnevalssitzung gemausert. In Roth wurde es zu eng. Der Umzug in die Kulturhalle 2018 war die logische Folge.

Damit die Spender am Montag noch alle mitfeiern konnten, verlängerten die Jecken ihre Sitzung um fast eine Stunde. Im Elferrat hatten neben Ennenbach und Bürgermeisterin Alexandra Gauss und Vertreter des Jecken Treibens aus dem gesamten Kreisgebiet einen Platz.

Der Regionalverband Rhein-Sieg-Eifel überraschte den gerade 40 Jahre alt gewordenen Ennenbach mit seiner neuen Ordensspange „Brauchtum in guten Händen“, die Vizepräsident Horst Meurer überreichte.

Rundschau abonnieren