Ein Institut für allesVR-Bank Rhein-Sieg und die VR-Bank Bonn fusionieren

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Die Zentrale der VR Bank Rhein-Sieg liegt am Siegburger Bahnhof. Nach der Fusion mit der VR-Bank Bonn wird das Institut 31 Filialen haben.

Die Zentrale der VR Bank Rhein-Sieg liegt am Siegburger Bahnhof. Nach der Fusion mit der VR-Bank Bonn wird das Institut 31 Filialen haben.

Rhein-Sieg-Kreis/Bonn – Vom kommenden Jahr an wollen die VR-Bank Rhein-Sieg und die VR-Bank Bonn ihre Zukunft gemeinsam gestalten. Diesen Auftrag haben die Vorstände von ihren Aufsichtsräten erhalten. Die VR-Bank Rhein-Sieg mit Sitz in Siegburg ist mit 21 Filialen im Rhein-Sieg-Kreis beheimatet. Die VR-Bank Bonn verfügt über insgesamt zehn Filialen, im Bonner Stadtgebiet liegen sie in Hardtberg und Bad Godesberg. Die Hauptstelle befindet sich in Bonn-Duisdorf. Der Verschmelzungsvertrag für den juristischen Zusammenschluss der beiden Häuser soll in den jeweiligen Vertreterversammlungen vorgelegt werden, die technische Fusion ist für Juni 2022 vorgesehen.

Das neue Institut mit einer Bilanzsumme von rund vier Milliarden Euro wird Hausbank für fast 70 000 Mitglieder und 160 000 Kunden sein. Für mehr als 500 Mitarbeitende soll sie einen sicheren Arbeitsplatz bieten; die Vorstände teilten mit, sie wollten auf einen fusionsbedingten Personalabbau verzichten. Die Siegburger Bank bringt eine Bilanzsumme von 3,15 Milliarden, die Bonner 0,85 Milliarden mit in die Ehe. Die VR-Bank Rhein-Sieg gehört 52 146, der Partner in Bonn 16 650 Genossenschaftsmitgliedern.

Servicekompetenz nimmt zu

„Beide Häuser verfügen über eine hervorragende Eigenkapitalausstattung“, sagte Rainer Jenniches, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Bonn. „Die Ansprüche unserer Privatkunden an Servicekompetenz, Erreichbarkeit und zusätzliche mobile Bankdienstleistungsangebote nehmen – nicht zuletzt durch die Coronapandemie getrieben – auch außerhalb des klassischen Filialangebotes deutlich zu“, ergänzte am Freitag Holger Hürten, Vorstandsvorsitzender in Siegburg.

Gescheiterter Plan

Bereits 2018 verkündete die VR-Bank Rhein-Sieg eine Fusion, damals mit der Volksbank Oberberg in Wiehl. Damals wies sie 2,3 Milliarden Euro Bilanzvolumen aus und wollte mit den Nachbarn (3,3 Milliarden Bilanzvolumen) in den Kreis der 20 größten Genossenschaftsbanken in Deutschland aufrücken. Dem Vernehmen nach scheiterte die Fusion damals unter anderem an der unterschiedlichen Struktur. Die Siegburger Bank sei strikt zentral, die Wiehler dagegen dezentral organisiert, hieß es aus Bankerkreisen.

Die VR-Bank Rhein-Sieg war zuletzt 2016 mit der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth verschmolzen.Im Zentrum des Rhein-Sieg-Kreises und in Bonn ist neben den beiden jetzt fusionierenden Banken auch noch die Volksbank Köln/Bonn mit zahlreichen Filialen vertreten. In Windeck sitzt die Rosbacher Raiffeisenbank mit nur einer Filiale. (sp)

An der Spitze der neuen Bank agieren zunächst die Vorstandsvorsitzenden Holger Hürten und Rainer Jenniches sowie die Vorstandsmitglieder Martin Ließem, Ralf Löbach und Andre Schmeis. Da zwei Mitglieder altersbedingt ausscheiden, reduziert sich die Führungsetage in den nächsten Jahren wieder auf drei Mitglieder. Vorsitzender des Aufsichtsrates soll Professor Martin Jonas werden, der diese Funktion heute bei der VR-Bank Rhein-Sieg inne hat. Thomas Halstrick, heute Vorsitzender des Aufsichtsrates in Bonn, soll einer seiner Stellvertreter im neuen Aufsichtsgremium werden.

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Die VR Bank Bonn, die vor fast 20 Jahren aus einem Zusammenschluss der Raiffeisenbank Hardtberg-Alfter und der Bad Godesberger Kreditbank entstanden war, hat im Rhein-Sieg-Kreis noch drei Filialen – in Alfter, Witterschlick und Wachtberg-Niederbachem. (Bir/sp)

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