Bahnhof SchladernFür etwa 90 neue Parkplätze werden 2,8 Millionen Euro investiert

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In dem neuen Parkhaus sollen 235 Parkplätze entstehen. Derzeit können auf dem Gelände 145 Autos parken. 

Windeck – Das Endlos-Thema Parkpalette am Bahnhof Schladern nimmt wieder Fahrt auf. Richard Gentner vom Düsseldorfer Architekturbüro kg5 hat im Bau- und Vergabeausschuss einen Entwurf vorgestellt, mit dem die Gemeinde jetzt Zuschüsse bei Nahverkehr Rheinland (NVR) beantragen will. Die 235 Parkplätze auf drei Ebenen – unter dem Strich 90 bis 100 mehr als jetzt – sollen knapp 2,8 Millionen Euro kosten, von denen die Gemeinde Windeck 30 Prozent zahlt.

Ein Problem für die Planer sind die mächtigen Bäume entlang der Waldbröler Straße. Sie sollen auch in Zukunft ihren Lebensraum behalten. Auf dem bisherigen Parkplatz können derzeit bis zu 145 Autos stehen.

Die neuen Parkdecks bieten im Schnitt nur Platz für 82 Fahrzeuge. Auf jeder Ebene sei eine Spur eingeplant, auf der rund gefahren waren könne, erklärte Architekt Gentner im Fachausschuss.

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Beigeordneter zog Schlussstrich 

„Was die Gemeinde bisher geliefert hat, war schlicht Schrott.“ Mit diesem Zitat des Zuschussgebers Nahverkehr Rheinland zog der Windecker Beigeordnete Thomas Becher einen Schlussstrich unter die seit neun Jahren vor sich hin dümpelnde Planung der Parkpalette. Zugleich erklärte er damit den Neustart mit dem Düsseldorfer Architekturbüro kg5.

Das präsentierte im Bau- und Vergabeausschuss des Gemeinderates seinen Entwurf für die Palette. Pro Stellplatz sind derzeit 11.773 Euro veranschlagt. Die Parkpalette sei 118,45 Meter lang und 27,15 Meter breit, erläuterte Gentner. Vorgesehen sei ein Treppenhaus nahe der Bahnsteige und ein weiteres Fluchttreppenhaus am östlichen Ende. Auf einen Aufzug sei aus Kostengründen verzichtet worden. Auch sonst sei gespart worden, wo dies möglich gewesen sei.

Der Einbau einer Photovoltaik-Anlage ist möglich

Die Fassade solle mit vertikalen Holzlamellen verkleidet werden. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Stahl-Beton-Konstruktion sei möglich. Thomas Becher wies auf die notorisch klamme Gemeindekasse hin.

Mit dem Nahverkehr sei derzeit eine Förderung von 70 Prozent ausgehandelt. Das müsse aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Eine Bewirtschaftung der Parkplätze sei nicht vorgesehen, weil sie zur Förderung des Schienennahverkehrs vorgesehen seien. Im Gespräch mit dieser Zeitung wies Becher auf die höhere Qualität der neuen Parkplätze hin. Zudem seien die Autos breiter geworden, dem werde Rechnung getragen.

Der Fachausschuss befürwortete die Pläne der kg5 Architekten. Dirk Bube von der SPD regte allerdings an, das Thema Aufzug noch einmal zu überdenken, um die oberen Stockwerke für Menschen mit Stock oder Rollator zu erschließen.

Bahnhof Schladern ist wichtig für Pendler

Schladern gilt als der bedeutendste der fünf Windecker Bahnhöfe an der Siegtalstrecke. Mehrere Tausend Pendler aus Windeck, dem südlichen Oberbergischen Kreis und dem Westerwald fuhren bis zum Beginn der Corona-Pandemie von dort aus täglich zur Arbeit nach Köln oder Siegen.

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Die Stellplätze der Siegtalstrecke reichten schon lange nicht mehr. Auch die Flächen an der Waldbröler Straße nördlich der Bahn sind im Normalbetrieb regelmäßig zugeparkt, ebenso wie Seitenstreifen angrenzender Straßen.

Eine schon unter Bürgermeister Jürgen Funke 2012 geplante Parkpalette machte Nachfolger Hans-Christian Lehmann im gleichen Jahr zur Chefsache. Er verdoppelte die Zahl der Parkplätze auf 250. Sein beim Nahverkehr Rheinland als Fördergeber eingereichtes Konzept wurde dann aber als unzureichend abgelehnt. Weil finanzielle Zusagen des Bundes für den Nahverkehr in der Schwebe blieben, wurde das Projekt zunächst auf Eis gelegt.

Mit dem Integrierten Handlungskonzept Windeck/Waldbröl wurde auch das Projekt Parkpalette 2016 wieder aus der Schublade geholt. Schladern könnte zur Mobilstation mit Auto- und Fahrradverleih, besseren Busverbindungen, unter anderem zum Naturerlebnispark Panarbora bei Waldbröl, aufgerüstet werden. Das neue Team im Rosbacher Rathaus, Bürgermeisterin Alexandra Gauß und ihr Beigeordneter Thomas Becher, gingen das Projekt von Grund auf neu an.

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