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Bei Monschau und EitorfFotos sollen neue Wölfe im Rheinland zeigen

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Dieses Foto eines Wolfs in der Eifel hat für Aufsehen gesorgt.

Mützenich/Eitorf – Es war die Nacht auf den 29. April, als auf einer Weide zwischen Imgenbroich und Mützenich in der Nähe des Vennbahnradweges drei Schafe gerissen wurden. Noch am selben Tag stellte Dirk Steffens, der Halter der Schafe, am Fundort der toten Tiere eine Wildkamera auf. Seine Schafe brachte er auf eine andere Weide und sicherte sie mit einem Elektrozaun. Es dauerte schließlich bis zum 14. Mai, bis schließlich ein Tier in die Fotofalle tappte.

DNA-Untersuchungen sollen Wolf überführen

Was auf den Aufnahmen zu sehen ist, könnte ein Wolf sein. Ein Beweis sind die Aufnahmen aber noch nicht. „Bisher spricht zwar alles für einen Wolf, den endgültigen Beweis werden aber erst die DNA-Untersuchungen bringen. Das ist das Verlässlichste, was man haben kann“, sagt Hermann Carl. Er ist einer der Wolfsberater, die im Zuge des Arbeitskreises „Wolf in NRW“ vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) ausgebildet wurden.

In den vergangenen fünf Wochen wurden rund um Mützenich dreimal Schafe gerissen. In allen drei Fällen war der Wildtierexperte und Wolfsberater vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen und DNA-Proben zu nehmen. Die Proben wurden von ihm zur Auswertung an das Lanuv weitergeleitet. Das Gleiche wird jetzt mit den Aufnahmen der Wildtierkamera geschehen. Die Auswertung der DNA-Proben kann bis zu sechs Wochen dauern.

Mögliche Wolfssichtung auch bei Eitorf

Auch in Eitorf beschäftigt eine mögliche Wolfssichtung die Behörden und Experten. Dort wurde am Samstag im Ortsteil Obereip ein Foto von einem Tier gemacht, bei dem es sich möglicherweise um einen Wolf handeln könnte. „Das Foto stammt vom Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Unternehmens, der das Tier selbst gesehen hat“, sagt Dietmar Birkhahn, Wolfsbotschafter des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) für den Oberbergischen Kreis. „Wenn das Foto authentisch ist und einen Wolf zeigt, dann dürfte es sich um ein etwa eineinhalb bis zweijähriges Jungtier handeln“, vermutet Birkhahn. Er dürfte dann auf der Suche nach einer Partnerin oder einem Partner oder nach einem geeigneten Revier sein. Für ausgeschlossen hält es der Experte, dass es sich um ein Tier aus dem Wolfsgebiet „Stegskopf“ jenseits der Landesgrenze handelt. Bisher spreche auch nichts dafür, dass ein Wolf bei Eitorf ansässig wird.

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