Car-SharingVereine wollen geteilte E-Autos in Eitorf etablieren

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Sophia Müller und Sebastian Schneider lassen sich von Christian Holz einweisen.

Eitorf – Wie läuft es mit der Buchung, wie kommt man an den Schlüssel, und wie sieht es mit Gebühren und der Reichweite aus? Dirk Schiefen (65) wollte genau wissen, wie Car-Sharing funktioniert, welches Potenzial in gemeinsam mit anderen genutzten Elektro-Fahrzeugen steckt. Er war einer der ersten, die zum Aktions- und Informationstag der Bürgerenergie Rhein-Sieg, des Heimatvereins und des Klimatreffs Eitorf auf dem Bouchainer Platz kamen. Fünf Interessenten hatten sich für eine 15-minütige kostenfreie Testfahrt angemeldet.

Schiefen würde das Elektroauto durchaus privat nutzen, etwa für eine Fahrt nach Köln, und dabei einen Beitrag für die Umwelt leisten wollen. Vor allem bedeute es mehr Mobilität für Jugendliche, „die sich ein eigenes Auto nicht leisten können“. Und überhaupt: „Braucht wirklich jeder ein Auto, das ständig auf einem Parkplatz oder in der Garage steht?“

Ladesäulen auf dem Bouchainer Platz wohl nicht möglich

An diesem Punkt setzt die Bürgerenergie Rhein-Sieg mit ihrem Testfahrt-Angebot an, wie Dietmar Hansen erklärte. Das Grundprinzip fürs Car-Sharing ist einfach: Eine Gruppe teilt sich ein oder mehrere E-Fahrzeuge. Eine oder mehrere zentrale Ladesäulen können mit Photovoltaik betrieben werden – das kann sich Heimatvereinsvorsitzender Alwin Müller (57) auf dem zentral gelegenen Bouchainer Platz vorstellen, doch dagegen stehe der Denkmalschutz.

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Müller geht noch weiter: Warum nicht den Platz überdachen, mit Photovoltaik ausstatten und damit Ladesäulen und Fahrzeuge mit Strom aus der Sonne versorgen? „Heimat ist für mich Natur- und Umweltschutz“, begründete er seinen Ansatz, „das wird sich in den nächsten Jahren verstärkt zeigen, das ist ein brandaktuelles Thema“. Monika Stuhldreier probierte es aus, „am Anfang ruckelt es ein bisschen“.

Insgesamt habe sie bei der Probefahrt gute Erfahrungen gemacht und finde die Idee interessant. Gleichwohl ist für die 65-Jährige aus Eitorf-Harmonie eine kontinuierliche und zuverlässige Nutzung ein entscheidendes Kriterium.

Nächste Probefahrt in Windeck am 19. Juni

Zur Probefahrt mit einem Elektroauto lädt der Klimastammtisch Windeck für kommenden Samstag, 19. Juni, ab 9.30 Uhr an den Bahnhof in Schladern ein.

Um ein Carsharing-Projekt in Windeck zu realisieren, sucht der Klimastammtisch zehn bis 15 Teilnehmer, die bereit sind, sich in ihrem Dorf ein Auto zu teilen. Der Termin soll neben den Probefahrten die Gelegenheit bieten, Interessenten zusammenzubringen.

Möglich ist auch, das Elektroauto gegen Gebühr und Kilometergeld für einen Tag auszuleihen. Für die Probefahrten und das Ausleihen können sich Interessierte per E-Mail – mobil-in-windeck@gmx.de –  anmelden. (sp)

Auch Sophia Müller (30) und Sebastian Schneider (31) hatten sich zur Probefahrt angemeldet. Die beiden zogen im Mai aus Köln und Düsseldorf an die Eitorfer Schoellerstraße und wollen, soweit es machbar ist, auf ein eigenes Auto verzichten. „Es ist gut, dass das hier evaluiert wird“, zeigte sich Schneider begeistert. Die werdenden Eltern würden das Car-Sharing gern nutzen.

Schon länger bieten Dietmar Hansen und sein Bürgerenergie-Vorstandskollege Christian Holz das Modell an, das am Ende für weniger Fahrzeuge auf den Straßen sorgen und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten soll. Zehn bis 15 Interessenten sind nötig, die Gebühren werden auf der Basis bestehender Tarife sowie individueller Anforderungen an die Verfügbarkeit berechnet. In Bornheim-Sechtem gibt es das mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekt bereits, Siegburg-Steinbahn steht am Start.

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