Der Schwarze WegPolitik will Radweg in Windeck erhalten – Bahn soll Pläne offenlegen

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Unmittelbar an den Gleisen verläuft der Schwarze Weg.

Windeck – Weil die Politik den kurzen Weg für Radfahrer und Fußgänger zwischen Schladern und Altwindeck, den Schwarzen Weg, unbedingt erhalten will, soll sich die Verwaltung bei der Deutschen Bahn nach deren Plänen für den Bahndamm auf diesem Stück erkundigen.

Diesen Arbeitsauftrag hat der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag einstimmig beschlossen. Die Auskünfte der Bahn sollen in das Radwegekonzept der Gemeinde eingearbeitet werden. Der Beschluss war das Ergebnis einer längeren Diskussion, angestoßen durch einen Antrag der SPD.

Vermeidbare Kosten

Die Beleuchtung am schwarzen Weg sei ausgetauscht worden, „ohne die vermeintlich insektenfreundliche Beleuchtung naturschutzfachlich zu bewerten und naturschutzrechtliche Vorgaben zu erfüllen“, schreibt Peter Inden, Ratsmitglied der Windecker Öko-Piraten, in einem Brief an die Redaktion die Position des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

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Zum Schutz des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes gelte der Grundsatz „so wenig Licht wie möglich und so viel wie nötig“. Dass die Gemeinde nicht von Anfang an rechtskonform geplant habe, sei bedauerlich. Die nachträgliche Überprüfung könne dazu führen, dass die LED-Leuchtmittel ausgetauscht werden müssten und vermeidbare Kosten entstünden, meint der Ratsherr. (sp)

Die hatte ursprünglich den Ausbau des Weges für einen gesicherten Begegnungsverkehr gefordert. „Für uns ist der Schwarze Weg unantastbar“, redete sich Fraktionschef Dirk Bube in Rage. Und Frank Steiniger von der CDU unterstrich noch einmal den Ärger der Union über die Forderung nach einem Gutachten zu der neuen LED-Beleuchtung. Es könne nicht sein, dass Naturschutz mit Naturschutz, sprich der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad, mit der Blockade von Radwegen verhindert werde.

Seine Partei hatte indes die Sorge, dass Nachfragen bei der Bahn zu einem Aus für den Schwarzen Weg führen könnten. Der verläuft über Bahngelände auf dem im 19. Jahrhundert aufgeschütteten Damm. Dessen Stabilität hatte die Bahn für tiefgreifende Bauarbeiten selbst schon in Frage gestellt.

Weg in Gefahr

Bei einem durchgehenden zweigleisigen Ausbau der Strecke zwischen Siegburg und Siegen könne der Rad-/Gehweg sogar wegfallen, weil er zu nah an den Gleisen verlaufe, warf der ehemalige Bahnmitarbeiter Rolf Heuser (CDU) ein. Züge mit Überbreite würden schon jetzt auf das andere Gleis umgeleitet. Auch Thomas Ritzer von den Grünen sah keine Chance auf einen Ausbau des Weges.

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Für den Kompromiss, zunächst bei der Deutschen Bahn nachzufragen und erst dann in einem nächsten Schritt über konkrete Maßnahmen nachzudenken, war eine Sitzungsunterbrechung nötig.

Für Dirk Bube bleibt ein „familienfreundlicher Radweg“ das Ziel auch für den Schwarzen Weg. Notfalls müsse für diese Lösung über eine eigene Brücke über den beim Bahnbau abgeschnittenen Sieg-Altarm nachgedacht werden. Das hätten seinerzeit die Grünen ins Gespräch gebracht.

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