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Eitorf im Klimatest „mangelhaft“Eine Radweglücke an der Sieg ist besonders gefährlich

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Das Radklima in Eitorf hat mit der Gesamtnote 4,54 im Test nicht gut abgeschnitten.

Eitorf – Bürgermeister Rainer Viehof erinnerte an Motorrad-Rennsport-Legende Toni Mang. Der sei einmal ganz hinten gestartet und bis nach vorn gefahren. Ob das der Gemeinde Eitorf gleichsam beim Radrennen gelingt, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Beim Fahrradklimatest 2020 landete die Kommune im Rhein-Sieg-Kreis auf dem letzten Platz.

Erstmals hatten mehr als 50 Personen, nämlich 65, für Eitorf die Fragen des ADFC beantwortet. Herauskam die Gesamtnote 4,54. Ein „mangelhaft“ gab es unter anderem für Fahrradförderung, Ampelschaltungen, die Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen und die Möglichkeit, Einbahnstraßen auch in Gegenrichtung zu nutzen.

Radklima in Eitorf: „Abseits des Siegtalradwegs wird es sehr dünn“

„Gern möchte ich die Cäcilienstraße für Radler in Richtung Markt öffnen“, sagte Viehof. Das müsse man noch einmal neu betrachten, bisher habe das Straßenverkehrsamt wegen zu geringer Straßenbreite abgelehnt.

„Abseits des Siegtalradwegs wird es sehr dünn“, stellte der verkehrspolitische ADFC-Sprecher Peter Lorscheid für das Eitorfer Radwegenetz fest. Die Topographie mit engen Tälern mache es nicht einfach, warf Viehof ein. Radeln in Eitorf sei „schweißgeprägt“, wenn man von den Höhen komme, was sich mit der Verbreitung von E-Bikes und Pedelecs etwas wandeln werde. Raum zu schaffen für einen Radweg zum Beispiel entlang der Asbacher Straße bis Löhrs Eck sei sehr aufwendig.

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Gute Nachrichten gibt es für alle, die sich vorstellen können, bei Bedarf ein Velo auszuleihen. Marius Röhnisch, beim Bauamt für Planung zuständig, kündigte an, dass im Juni Fahrradleihstationen der RSVG – am Bahnhof, am Marktplatz, in Merten und in Mühleip – eingerichtet werden. Er ist zudem mit der Erarbeitung eines Radwegekonzepts „Mit Rad und Tat für Eitorf“ befasst.

Im Radklimatest haben Teilnehmer angemerkt, dass für Fahrradfahrer „eine schnelle Verbindung“ entlang der Siegtalstraße (L 333) zwischen Eitorf und Hennef fehle. „Mehr Sicherheit für Kinder mit Fahrrad“ wird gefordert. „Es gibt viele wenig von Autos befahrene Straßen, auf denen man hervorragend radfahren könnte, wenn sie nicht in katastrophalem Zustand wären“, lautete eine andere Einlassung.

Ein „Lieblingsthema“ ist für Heinz Krumkühler, den stellvertretenden Sprecher der im Oktober 2020 gegründeten ADFC-Ortsgruppe Obere Sieg, der Lückenschluss im Radweg auf der nördlichen Siegseite. Zwischen Bourauel und Hombach müssen Radler auf rund 400 Metern die Straße benutzen.

„Ich habe kein Verständnis dafür, dass da in den vergangenen 15 Jahren nichts passiert ist“, ärgert sich Krumkühler. „Diese Verbindung liegt mir am Herzen“, versicherte Viehof. Die Straßenquerung auf dem Abschnitt sei gefährlich. Zur Entschärfung der Situation nannten Krumkühler und der Bürgermeister zwei Möglichkeiten: zwischen Sieg und Bouraueler Straße/Hombacher Straße am äußeren Rand einen Radweg anhängen oder zwei Brücken über den Fluss bauen.

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