EitorfWiedereröffnung des Hermann-Weber-Bades für Ende des Jahres geplant

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Stehen im Schwimmerbecken: (v. l.) Rainer Quermann, Karl Heinz Sterzenbach, Axel Bösinghaus

Stehen im Schwimmerbecken: (v. l.) Rainer Quermann, Karl Heinz Sterzenbach, Axel Bösinghaus

Eitorf – Der Erste Beigeordnete Karl Heinz Sterzenbach ist zuversichtlich, dass der Kostenrahmen für die Renovierung des Hermann-Weber-Bades von acht Millionen Euro eingehalten wird. Auch der Termin zur Fertigstellung im kommenden Herbst könne klappen, meint Axel Bösinghaus, Betriebsleiter des Hermann-Weber-Bads und Ansprechpartner für die Baufirmen. „Wenn alles gut geht, sollten sich Ende Oktober, Anfang November die Badegäste wieder bei uns tummeln können.“ Bei einer Besichtigung gaben Verwaltungsspitze und Rainer Quermann vom Architektenteam Monte Mare GmbH Einblicke die den Sanierungsfortschritt auf der Großbaustelle am Eichelkamp.

Die Erfahrung zeige, dass sich bei älterer Bausubstanz „meist weitere kleine Baustellen auftun“, sagt Architekt Quermann. Dafür habe man in der Kalkulation „einen Puffer“ von rund 300 000 Euro berücksichtigt. Von „tausend Kleinigkeiten“ spricht er, die nach und nach zum Vorschein kämen. „Das kann kein Computerprogramm vorsehen, das sind alles händische Dinge.“ In vielen Fällen könne rasch reagiert und Abhilfe geschaffen werden.

Betonschicht wird abgetragen

Einige Probleme indes haben es in sich. Etwa die gelben Stützpfeiler im Erlebnisbad, wo „richtig Hand angelegt werden muss“. Die Armierung in den Betonpfeilern sei viel zu weit außen. Jetzt müsse, wie schon im gesamten Keller des Bades die äußere Betonschicht bis zum Stahl abgetragen und eine neue, um fünf Zentimeter breitere Spritzbetonschicht aufgebracht werden. Die Erschütterungen bei den Arbeiten könnten sich allerdings auf die Fliesen in den Spaßbecken auswirken, die eigentlich erhalten bleiben sollten. Quermann: „Da müssen wir abwarten.“

Eine weitere neue Baustelle ist das Dach über dem Schwimmerbecken, wo die Querträger zwar in Ordnung sind, die darüber liegenden Betonplatten indes erneuert werden müssen.

Die gelben Stützpfeiler im Erlebnisbad müssen ausgebessert werden, sie werden mit einer neuen, breiteren Betonschicht versehen.

Die gelben Stützpfeiler im Erlebnisbad müssen ausgebessert werden, sie werden mit einer neuen, breiteren Betonschicht versehen.

An allen Ecken wird derzeit gearbeitet. Alle Räume sind entkernt, eine leere, große Halle ist jetzt da, wo vorher die Umkleideräume waren. Von hier öffnet sich der Blick in den neuen Keller, wo Betriebsleiter Bösinghaus sein künftiges Refugium haben wird und wo Schaltschränke hochwassersicher untergebracht werden. Auf diesem Unterbau wird demnächst das neue Eingangsfoyer hochgezogen. Andere Kellerräume, die durch die Verlegung der Lüftungszentrale auf das Dach frei wurden, werden zu Lagerräumen umgenutzt. Die Badewassertechnik verbleibt im Keller. Erhalten bleibt das Bistro, während die darüberliegende Sauna verschwindet. Dort entstehen Sozialräume für die Mitarbeiter. „Ein frisches Gesicht“, so Quermann erhalte das Bad durch eine komplett erneuerte Fassade. „Für die alte Fassade gibt es keine Profile mehr, da lässt sich nichts ausbessern“, so der Architekt. Anthrazit ist als Profilfarbe vorgesehen. Gleichwohl sei auf „hohe Wiedererkennung“ geachtet worden. „Vieles bleibt vom Aussehen erhalten.“ Die Becken ohnehin und auf jeden Fall das von vielen Gästen „liebgewonnene“ Wandgemälde mit der riesigen Unterwasserwelt.

Das Gebäude ist entkernt. Hinten rechts ist der begonnene Anbau des Eingangsfoyers zu sehen.

Das Gebäude ist entkernt. Hinten rechts ist der begonnene Anbau des Eingangsfoyers zu sehen.

Die Überlegung, ob bei sich der hohen Bausumme denn nicht doch ein Neubau gerechnet hätte, sei in den Planungen verworfen worden, sagt Sterzenbach. Erfahrungswerte von Kommunen mit vergleichbaren Schwimmbädern hätten eine „belastbare Hochrechnung von mindestens zwölf Millionen Euro“ für einen Neubau ergeben. „Das war zu viel“, so der Beigeordnete, „außerdem haben wir den Vorteil, dass etwas Beliebtes erhalten bleibt.“

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