Windeck – Eigentlich wollte Martina Schneider vom Windecker Tourismusbüro in Schladern mittags ins Rathaus nach Rosbach fahren, als vor ihr Herr und Frau Schwan mit fünf Kindern mitten auf der Waldbröler Straße in Richtung Bahnhof Schladern watschelte. „Ich kam mir vor wie in einem surrealen Film“, berichtet sie dieser Zeitung.

Ein Passant regelte bereits den Verkehr. Hinzu kam zufällig Schneiders Kollege Heinz-Peter Bartak, Leiter vom Bauhofbetriebshof der Gemeinde. Sein Versuch, die Schwans von der Straße in die andere Richtung zurück an die Sieg zu dirigieren, scheitere kläglich. „Die sind frech“, erzählt er belustigt.

Schwanenfamilie unterwegs in Windeck: Autofahrer reagierten entspannt

Vater Schwan hätte seine Versuche mit gehörigem Fauchen beantwortete. Das Federvieh zockelte seelenruhig weiter, blockierte ungerührt die Fahrbahn, schnurstracks an der noch geschlossenen Eisdiele vorbei, auf der Zielgerade in Richtung Bahnhof Schladern. „So ein minutenlanges Spektakel habe ich noch nie gesehen“, äußert sich Schneider begeistert.

Auch die Autofahrer wären entspannt geblieben, keiner hätte gehupt. „Sie waren vermutlich genauso fasziniert von dem goldigen Anblick wie ich.“

Übrigens sah Martina Schneider am nächsten Morgen Familie Schwan auf der Sieg in Richtung Rosbach schwimmend. Wer weiß, vielleicht waren sie auf dem Weg ins Rathaus, um die Schwänchen auf dem Standesamt anzumelden.