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KehrtwendeHans-Christian Lehmann will nun doch Windecker Bürgermeister bleiben

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Hans-Christian Lehmann

Hans-Christian Lehmann

Windeck – Da waren es plötzlich sechs: Amtsinhaber Hans-Christian Lehmann hat überraschend seine erneute Kandidatur für die Bürgermeisterwahl angemeldet.Im Frühjahr hatte der 57-Jährige dies noch ausgeschlossen. Mithin gibt es jetzt sechs Bewerberinnen und Bewerber. Die Windecker haben in achteinhalb Wochen, am 18. November, die Wahl.

Auf dem Stimmzettel stehen Daniel Stenger (SPD), Alexandra Gauß (für CDU, Grüne und FDP), Ingeborg Mohr-Simeonidis (Linke) sowie drei partei-unabhängige Kandidaten: Dirk Krechel, Klaus Jucken – und Lehmann, der im Dezember 2012 als Sieger aus einer Stichwahl hervorgegangen war. Damals hatte ihn die SPD aufgestellt, der Lehmann nun den Rücken gekehrt hat. Der in Troisdorf wohnende Bürgermeister ist aus der Partei ausgetreten. Als Begründung gibt er an, dass ja nicht zwei Bewerber für die SPD kandidieren könnten.

Gescheiterter Versuch

Schon vor längerer Zeit war klar geworden, dass die Windecker Sozialdemokraten nicht mehr auf Lehmann setzen. Im Juli scheiterte dessen Versuch, sich in der Stadt Düren zum Technischen Beigeordneten wählen zu lassen.

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Zu seinem Sinneswandel erklärte er jetzt: „Nach reiflicher Überlegung und nach vielen Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, für die Wahl erneut zu kandidieren.“

Viele Windecker Bürger hätten ihn angesprochen und aufgefordert, sich doch noch einmal zu bewerben. Die Gemeindeverwaltung lobt der jetzt Parteilose ganz besonders: „Wir haben eine schlagkräftige Verwaltung trotz des großen Personalmangels.“ Allerdings hätte er gern wieder eine Vertretung, sagt er mit Blick auf die nicht besetzte Beigeordnetenstelle: „Seit drei Jahren führe ich den Laden allein.“ Es sei manchmal schwierig, vor Ort zu sein und zugleich Geld in Köln akquirieren zu sollen.

Überrascht von Lehmanns Entscheidung zeigte sich nicht nur SPD-Fraktionschef Dirk Bube. „Das ist generell unglücklich für uns, damit wird es nicht leichter für unseren Kandidaten Stenger.“ Schließlich fischten jetzt beide im gleichen Becken, so Bube. Es sei aber Lehmanns gutes Recht, sich wieder zu bewerben, auch damit seine Versorgungsansprüche bestehen blieben. Es sei nur unschön, dass er dies jetzt mitteile.

Ähnliches ließ auch der Vorsitzende der Windecker SPD, Dieter Vollmer, verlauten. Es sei die freie Entscheidung des Bürgermeisters, erneut zu kandidieren. Vollmer wundert sich nur darüber, dass Lehmann zuvor öffentlich das Gegenteil erklärte und jetzt eine Kehrtwendung macht.

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