Obere SiegMehr Plätze in Kitas und Schulen benötigt

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Obere Sieg Bauarbeiten 2

Der Neubau der Kita Dattenfeld für vier Gruppen soll im Sommer fertig sein.

Windeck – Die Obere Sieg ist mit ihren günstigen Preisen für Bauland und der guten Anbindung mit immerhin fünf Bahnhöfen an der Siegtalstrecke ein attraktives Zuzugsgebiet für junge Familien. Das schlägt sich nicht zuletzt in den Kindergarten- und Schülerzahlen nieder.

Zum Schuljahresbeginn im kommenden Sommer müsse in Rosbach-Obernau und in Leuscheid jeweils eine zusätzliche Klasse eingerichtet werden. Das berichtete Nadia Yasin von der Gemeindeverwaltung im Ausschuss für Jugend, Schule, Sport, Senioren und Soziales des Gemeinderates.

Dass der vor fünf Jahren erstellte Schulentwicklungsplan die Kinder, für die jetzt die neuen Klassen eingerichtet werden, dies nicht eingeplant habe, sei ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich um Zuzüge handele, sagte Yasin. Insgesamt werden in 14 Eingangklassen 180 Kinder neu eingeschult. Im Schnitt gehen 22,6 Kinder in jede Klasse. Nicht diskutiert wird die Zukunft der Grundschule Herchen. Sie bildet seit einigen Jahren mit Dattenfeld eine Verbundschule. An beiden Standorten werden drei Eingangsklassen gebildet. In Schladern bleibt die Klassenzahl konstant auf zwei.

Neue Kita wird eingerichtet – mehr Plätze notwendig

Neue Plätze wird die Gemeinde auch in den Kindertagesstätten schaffen müssen. Dort spiele neben dem Zuzug der Trend, Kinder immer früher betreuen zu lassen, auch eine Rolle, erklärte Sachbereichsleiterin Yasin auf Nachfrage.

Gedeckt ist derzeit an der Oberen Sieg der Bedarf an Plätzen für Kinder über drei Jahren. Für Kinder unter drei Jahren fehlen allerdings 81 Plätze für Kinder, deren Eltern beim Rhein-Sieg-Kreis Bedarf angemeldet haben.

Nach einem verheerenden Wasserschaden in der Kita Dattenfeld hatte die Gemeinde das Gebäude abreißen lassen. Mit einem Jahr Verzögerung soll im Sommer der Neubau für vier Gruppen fertig sein. Die bestehenden drei Gruppen sind derzeit im Dr.-Molly-Haus und der Grundschule untergebracht. Nach dem Umzug in die neue Kita soll das Dr.-Molly-Haus für zwei neue Kindergartengruppen runderneuert werden. Die neue Einrichtung – voraussichtlich zwei Gruppen für je 20 Kinder unter drei Jahren – sei mit dem Rhein-Sieg-Kreis bereits abgesprochen worden, teilte Yasin mit.

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Für den Kindergarten in Schladern ist eine Erweiterung des bestehenden Kindergartens bereits konkret ins Auge gefasst. In Leuscheid sind dafür erste Überlegungen angestellt worden.

Völlig überarbeitet werden sollen die bereits einmal vorgestellten Pläne für eine neue Kindertagesstätte in Rosbach-Obernau. Dort waren zwei Gruppen vorgesehen und die Option für eine dritte eingeplant. Inzwischen werde überlegt, auch dort einen Neubau für vier Gruppen zu errichten, berichtete die Sachbereichsleiterin.

Inklusion verändert Gruppengrößen

Der Bedarf an Kindergartenplätzen wächst nicht nur aufgrund gestiegener Kinderzahlen, sondern ist auch der gestiegenen Nachfrage nach Plätzen für Kinder unter drei Jahren und der Inklusion geschuldet. Die Aufnahme von U3-Kindern sowie auch von Inklusionskindern reduzieren die Gruppengrößen nach bestimmten Schlüsseln. Eine Regelgruppe mit Kindern über drei Jahren ohne Inklusion hat zum Beispiel 25 Kinder. Dagegen hat eine reine U3-Gruppe mit ausschließlich Kindern unter drei Jahren nur zehn Kinder. Bei der Aufnahme von sechs U3-Kindern können in der Regel nur 20 Kinder in eine Gruppe aufgenommen werden. Kinder mit Inklusionsbedarf reduzieren weiterhin die Gruppengrößen.

So entsteht selbst bei gleichbleibenden Kinderzahlen ein stets wachsender Bedarf nach Gruppen, weil die Kinder immer früher angemeldet werden. Außerdem werde bei Untersuchungen genauer hingeschaut wird, ob Kinder einen Förderbedarf haben, der dann auch als Inklusionsbedürftig diagnostiziert werde, heißt es. (sp)

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