Per Link zur EnglischstundeSo läuft das Homeschooling an der Gesamtschule Windeck

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Am heimischen Computer unterrichtet Alexandra Dähling ihre Klasse.

Am heimischen Computer unterrichtet Alexandra Dähling ihre Klasse.

Windeck – Für die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Windeck mit ihren Standorten Rosbach und Herchen sind die Weihnachtsferien seit Mittwoch vorbei. Pünktlich zum Schulstart sitzen sie vor Laptops, PCs oder Tablet-Computern, haben die Kameras eingeschaltet und warten auf ihre Lehrer. „Das läuft bei uns wie im Präsenzunterricht mit dem ganz normalen Stundenplan“, berichtet der stellvertretende Schulleiter Frank Sauerzweig, der mit seinen Kollegen seit der vergangenen Woche das Homeschooling vorbereitet.

Für Alexandra Dähling beginnt der Freitag im heimischen Büro in Eitorf. Auf dem Bildschirm erwartet sie ihre Schülerinnen und Schüler im virtuellen Klassenzimmer. Dann werden technische Probleme besprochen. Einem Jungen empfiehlt sie, das Zimmer mit dem WLAN-Router aufzusuchen, um den Empfang zu verbessern. Das Programm wandelt das gesprochene Wort in Text um, der unter den Bildern der Teilnehmer eingeblendet wird. Dort kann, wer schlecht hört, mitlesen, was gesagt wurde. Anschließend teilt die Klasse sich auf. Die meisten haben an diesem Freitag bei Alexandra Dähling Englisch. „Dann bleiben wir gleich in diesem Raum“, weist sie die Jugendlichen ein.

Digitaler Stundenplan

Als „Regimentsappell“ bezeichnet Frank Sauerzweig lachend das morgendliche Treffen der Klassenlehrer mit ihren Klassen um 8.45 Uhr. Das gebe es im normalen Unterricht in der Gesamtschule Windeck auch. „Da gucken wir dann, ob alle aufgestanden und da sind, ob sie angezogen sind und ob die Computer funktionieren.“ Um 9 Uhr beginne der Unterricht nach Stundenplan. Für jeden Tag erhielten die Schüler eine Word-Datei mit dem digitalen Stundenplan und sechs Links, um sich in die Räume einklinken zu können.

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„Darauf bin ich ein bisschen stolz“, räumt Sauerzweig ein. Die Gesamtschule hat die Länge der Stunden ans Homeschooling angepasst. Statt 60 Minuten sind es derzeit nur 40, die die Jugendlichen mit dem jeweiligen Fachlehrer vor dem Bildschirm verbringen. Geregelt sind auch die Zeiten für Sonderaufgaben: 120 Minuten, 40 für jedes der drei Hauptfächer Deutsch, Mathe und Englisch, sollten pro Tag nicht überschritten werden. Für Fragen stehen die Fachlehrer in virtuellen Lernbüros zur Verfügung.

Vorbereitet hat sich das Kollegium der Schule bereits seit Ostern 2020. Damals seien kleine Gruppen gebildet worden, die sich fortbildeten. Erreicht werden an der Gesamtschule derzeit 95 Prozent der Jugendlichen. Vom Land finanzierte und von der Gemeinde konfigurierte Tablet-Computer wurden für 136 der 800 Schülerinnen und Schüler besorgt, die sonst keinen Zugang zum Homeschooling gehabt hätten. „Wenn wir Kinder nicht erreichen, dann hat das technische Gründe, zum Beispiel, wenn sie zu Hause kein oder nur langsames Internet haben“, erklärt Sauerzweig.

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In den nächsten Tagen sollen auch die Lehrer mit Dienst-Tablets ausgerüstet werden. Dann können sie das WLAN an den beiden Schulstandorten nutzen. Öffentlicher Internetzugang sei dort vorgesehen, teilte Bürgermeisterin Alexandra Gauß auf Anfrage mit. Die Gemeinde gebe die Zugänge aber noch nicht frei, weil die vorhandenen 50-MBit-Leitungen dann womöglich überlastet würden. Leistungsfähigere Glasfaseranschlüsse seien vom Kreis bestellt, die Verträge mit der Telekom in Vorbereitung. Kritisch sieht Gauß, dass die Gemeinde mit ihrer IT-Abteilung einmal mehr Aufgaben des Landes erfülle und die Lehrer als dessen Angestellte mit dem nötigen Support versorge.

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