Wahl in WindeckAlexandra Gauß zur Bürgermeisterin gewählt

Lesezeit 3 Minuten
Alexandra Gauß nach Wahl zur Bürgermeisterin

Alexandra Gauß nach ihrer Wahl zur Bürgermeisterin.

Windeck – Um 19.20 Uhr betrat die neue Chefin am Sonntagabend das Rathaus. Im Foyer brandete minutenlanger Applaus auf. Alexandra Gauß hat es geschafft. 53,8 Prozent der Wähler haben die 40-Jährige ins Windecker Bürgermeisteramt gehoben. Die ersten Worte der strahlenden Siegerin: „Meine lieben Freunde, das ist ein Gemeinschaftswerk gewesen. Jetzt geht es in kleinen Schritten mit einem großen ,Wir’ voran.“ Der gemeinsamen Kandidatin von  Grünen, CDU und FDP war anzumerken, dass sie den Triumph kaum fassen konnte. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich im ersten Wahlgang durchkomme.“

Dabei war es im großen Sitzungssaal des Rathauses durchaus spannend gewesen. Bereits ab 18 Uhr verfolgten dort interessierte Bürger, Medienvertreter und Parteirepräsentanten den Eingang der Schnellmeldungen, die Anne Ottersbach vermeldete. Gleich zu Beginn lag Alexandra Gauß vorn. Doch blieb bei den Anhängern der SPD bis zuletzt die Hoffnung. Galten doch die Wahlbezirke in den größeren Orten im Osten, rund um Rosbach traditionell als rot. Als selbst Rosbach an Jamaika fiel, ging um 18.39 Uhr ein Raunen durch den Raum. Die Wahl war entschieden. Dabei hatten viele auf eine Stichwahl gewettet. Das wäre die Chance für Daniel Stenger gewesen, den mit 34,2 Prozent Zweitplatzierten.

Wahlschlappe für Lehmann und Mohr-Simeonidis

Amtsinhaber Hans-Christian Lehmann ließ sich im Sitzungssaal nicht sehen. Gemeinsam mit seiner Tochter verfolgte er die Auszählung im Bürgermeisterbüro. „Ich habe es versucht, gekämpft und verloren“, räumte er angesichts seines Ergebnisses von 5,4 Prozent der Stimmen ein –  in einzelnen Stimmbezirken hatte er sogar nur knapp über ein Prozent erreicht. „Glückwünsche an Frau Gauß“ ließ er ausrichten und verschwand Richtung Troisdorf.

Alles zum Thema Windeck

Enttäuscht war Daniel Stenger (SPD).Er habe offenbar von den anderen Parteien niemanden überzeugen können, räumte er ein. Seinen Gegnern danke er für einen fairen Wahlkampf. Zur eigenen politischen Zukunft wollte Stenger gestern noch nichts sagen.

Wer nicht kämpft, hat schon verloren, heißt es. „Aber wer kämpft, kann auch verlieren“, ergänzte Inge Mohr-Simeonidis, als sie auf magere 1,3 Prozent schaute, die sie als Bewerberin der Linken eingefahren hat. Gelohnt habe sich die Kandidatur dennoch. „Die Linke ist in die Köpfe der Menschen gekommen, die Leute haben gesehen: Die Linke macht interessante Sachen.“ Für sie persönlich sei es interessant gewesen, Windeck kennen zu lernen. Kooperationen mit Waldbröl seien sinnvoll, so die Oberbergerin.

Nicht ins Rathaus kamen am Wahlabend die beiden Einzelbewerber Klaus Jucken und Dirk Krechel, die mit 2,8 beziehungsweise 2,5 Prozent der Stimmen ebenfalls nur Fußnoten setzen konnten.

Am 17. Dezember endet die Amtszeit von Lehmann. Seine Nachfolgerin will sich an ihrem ersten Arbeitstag als Erstes den Mitarbeitern der Verwaltung bekannt machen. Ins Bürgermeisterbüro ging sie am Sonntagabend noch nicht. Im Vorzimmer, „da sitzen die wichtigsten Kräfte“, sagte Gauß in den Interviews mit den Journalisten, während nebenan im Sitzungsaal die Jamaika-Koalitionäre ihren Wahlsieg feierten.

Rundschau abonnieren