Zügiges Handeln gefordertSiegtalradweg gesperrt – ein Runder Tisch soll helfen

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Gesperrter_Radweg

Kein Verständnis für die Sperrung des beliebten Radweges haben Vertreter der Dorf- und Bürgervereine Dreisel und Dattenfeld sowie des ADFC.

Windeck – Ein Runder Tisch soll die Zukunft des Siegtalradweges klären. Das schlägt der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Franken vor. Bezirksregierung, Kreis und die Kommunen entlang der Sieg sollen auf Einladung der Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Ursula Heinen-Esser miteinander das Problem lösen.

Auch das Verkehrsministerium von Hendrik Wüst wolle er noch dazu holen, kündigte Franken am Montag im Gespräch mit dieser Zeitung an. Sie sei „hoffnungsvoll, dass die kommunale Familie eine gute Lösung findet“, kommentierte die Windecker Bürgermeisterin Alexandra Gauß (Grüne) ebenfalls am Montag. Schließlich seien alle Gemeinden betroffen, auch wenn es in Windeck derzeit das größte Problem gebe.

Nach Erdrutschen ist der Weg seit rund zwei Jahren gesperrt. Die Kölner Bezirksregierung hatte den Siegtalradweg am vergangenen Mittwoch mit schweren Steinhaufen komplett blockieren lassen, nachdem Gespräche mit der Gemeinde Windeck einen Tag zuvor zu keinem Ergebnis gekommen waren. Die Bürgervereine von Dattenfeld und Dreisel sind über das Vorgehen empört.

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Abgeordneter plädiert für pragmatische Lösung

Nach der Devise „die anderen müssten mal“ sei das Problem bislang hin und her geschoben worden. Jetzt müsse pragmatisch eine Lösung gesucht werden, meinte Björn Franken.

Kritik an der Bezirksregierung erhebt indessen Frank Steiniger von der CDU Windeck. Der Hang sei in den vergangenen Jahren immer nur an akuten Stellen „mehr als notdürftig“ gesichert worden.

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Nötig sei für den bei Windeckern wie Touristen gleichsam beliebten Weg eine durchgängige Sicherung. Dass die Steinwälle den Weg jetzt komplett sperren, kann Steiniger nicht nachvollziehen. Auch in den Wald dürfe schließlich jeder auf eigene Gefahr gehen. Er beruft sich auf entsprechende juristische Kommentare.

Eine kurzfristige Hangsicherung fordert auch Dirk Bube von der SPD in Windeck. Es mache keinen Unterschied, ob es sich um eine Straße oder einen Radweg handele. Die Sperrung bezeichnet Bube als „einen nicht hinnehmbaren Eingriff in einen der schönsten Abschnitte an diesem Fluss“.

Radweg hat große Bedeutung

Der heutige Radweg wurde ursprünglich gebaut, um die Sieg für Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen besser erreichen zu können. Dazu ist er aus Sicht der zuständigen Bezirksregierung nicht mehr erforderlich. Inzwischen gehört der ausgeschilderte Siegtalradweg zu einem europaweiten Wegenetz und verbindet als Route D4 Aachen und Zittau in Sachsen.

Für Windeck ist der Abschnitt zwischen Dreisel und Dattenfeld die zentrale Verbindung, die außer zur Erholung auch zum Einkaufen und als Schulweg genutzt wird. (sp)

Thomas Ritzer von den Windecker Grünen beschwert sich zudem, dass der Gemeinderat nicht im Vorfeld informiert worden sei. Auch er fordert jetzt zügiges Handeln und den Einsatz eines Sachverständigen.

„Entsetzt“ ist auch Petra Buttelmann von den Windecker Liberalen. „Wie hier mit den Menschen, die dort leben und auch ihre Freizeit verbringen, umgegangen wird, ist für uns unverständlich“, schreibt sie.

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