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50 Jahre StadtgeschichteWarum Hennefs „Wappentier“ ein Karpfen ist

Lesezeit 2 Minuten
Bürgermeister Klaus Pipke spricht in Hennef über die Geschichte des Stadtwappens.

Bürgermeister Klaus Pipke spricht in Hennef über die Geschichte des Stadtwappens.

Hennef – Der Löwe hat wohl ausgedient. Hennef hat ein neues Wappentier: den Karpfen. Das teilte Landrat Sebastian Schuster den Gästen beim Empfang zum 50-jährigen Bestehen der Stadt en passant mit. Die Stichelei spielte auf die ungenehmigte Fischrettung an, bei dem Wasser aus der Sieg vorschriftswidrig in einen privaten Teich gepumpt worden war.

Das ließ den Hennefer Bürgermeister aber nur kurz nach Luft schnappen wie eben jene Teichbewohner, denen die Hennefer Feuerwehr wohl das Leben rettete. Klaus Pipke konterte mit einem anderem Tier: dem Amtsschimmel. „Wenn’s im Kreishaus brennt, und es muss erst eine Genehmigung zum Löschen eingeholt werden . . . “

Löscheinsatz in der Sieghat kein rechtliches Nachspiel

Knirscht es nun zwischen dem Kreis und einem seiner „Kinder“? I wo. Der Löscheinsatz habe kein rechtliches Nachspiel, versprach Schuster. Und Pipke spendierte dem Landrat einen Schlüsselanhänger mit dem alten, geschwungenen Hennef-Schriftzug, den Hennef zu seinem 50. Geburtstag wieder aufgelegt hat.

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Überhaupt sei Hennef für ihn ein Stück Heimat, verriet der Ittenbacher Schuster: „Meine Wege haben mich immer mal in den Schaukelkeller nach Uckerath geführt.“ Wobei der erste wunde Punkt der Gebietsreform 1969 schon angesprochen war: Denn Uckerath wollte ja gar nicht zu Hennef. Der Gemeinderat von Uckerath, offenbar ermutigt durch seine Historie als eigener Kreis (immerhin von 1815 bis 1820), strebte eine Verfassungsklage an. 1970 wurde sie endgültig zurückgewiesen.

Erweiterung der Allner Brücke

„Gemeinsam ist man stärker und kann seinen Einfluss auf allen politischen Ebenen besser geltend machen“, argumentierte Pipke. Die rasante Entwicklung Hennefs, das sich ab 1981 Stadt nennen durfte, sei der Beweis, dass die kommunale Neuordnung der einzig richtige Weg gewesen sei. Sie habe unter anderem die Gründung etlicher Schulen, die Ortskernsanierung im Zentrum, die Entwicklung des Gewerbegebiets Stoßdorf, die Neueröffnung der Meys Fabrik sowie zahlreiche Dorferneuerungsmaßnahmen möglich gemacht.

Aber auch in den kommenden Jahren gebe es durch das stetige Wachstum der Stadt noch zahlreiche neue Aufgaben: Dringend nötig seien beispielsweise die Erweiterung der Allner Brücke sowie der Bau der Unterführung an der Bröltalstraße und der Ortsumgehung Uckerath. „Herausforderungen machen schon lange nicht mehr an der Stadtgrenze Halt“, betonte Pipke. „Wir müssen sie gemeinsam angehen und bestehen. Das haben schon die Väter und Mütter der kommunalen Neuordnung erkannt – und das war sehr gut so.“

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