Bauhof HennefMit 1000-Liter-Tank unterwegs für durstige Pflanzen

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Bauhof Hennef Wasser fürs Grün 3

1000 Liter fasst der Wassertank auf dem Lastwagen, mit dem Daniel Schmidt zum Wässern der Jungbäume ausrückt.

Hennef – Der Baubetriebshof kümmert sich ums Grün in der Stadt, in diesen Tagen auch mit einer Extraportion Wasser. Schon vor sechs Uhr treffen sich die Mitarbeiter im Bauhof an der Löhestraße.

5.50 Uhr

„Ich gebe heute früher frei“, sagt Chef Rüdiger Wiegel. Es wird ein Hitzetag. Sonnencreme, Faktor 50, und Sprudelwasser stehen bereit. Kurze Hosen sind indes nicht drin, die langen haben Reflektoren, sind sicherer. Vorarbeiter Daniel Schmidt (34) bricht, wie schon am Montag und Dienstag, zur Wässerungstour auf. Auf dem Lkw steht ein 1000 Liter fassender Behälter nebst Pumpe. Es ist frisch.

6.15 Uhr

Erste Station ist der Warther Kreisverkehr. „Hier muss ich früh hin, sonst verursache ich ein Verkehrschaos“, erklärt Schmidt, und dass nur Jungbäume im ersten oder zweiten Standjahr gegossen werden. In diesem Fall eine Winterlinde. Sie bekommt 150 Liter Wasser, die drei anderen Linden im Kreisel müssen es so schaffen. Das Thermometer zeigt 19 Grad.

6.30 Uhr

Für eine Sommerlinde am Wingenshof rollt der gelernte Gärtner das nächste Mal den Schlauch ab, wirft die Pumpe an, die bis zu 130 Liter in der Minute fördern kann. Schmidt lässt es langsamer laufen, auf dem trockenen Boden würde das Wasser sonst wegfließen. Spontan legt er einen Stopp an einem nicht auf der Gießliste stehenden Baum in der Frankfurter Straße ein. „Der ist fast schon hinüber.“ Rettung in letzter Minute für die Linde, die zum Schutz vor Verdunstung schon die Blätter abgeworfen hat?

Bauhof Hennef Wasser fürs Grün

Daniel Schmidt vom Bauhof Hennef wässert das Grün.

7.00 Uhr

Am Busbahnhof warten fünf Kastanien aufs Nass. Die Busfahrer reagieren verständnisvoll auf den Lkw an ihrem Halteplatz. Nach der zweiten Kastanie ist der Wasserbehälter leer. Daniel Schmidt steuert den nächstgelegenen Hydranten an. Beim Ausrollen des 20 Meter langen Schlauchs zeigt sich, dass der Mann Feuerwehrerfahrung hat. Er ist im Löschzug Seelscheid aktiv. Mittlerweile sind es 23 Grad.

7.45 Uhr

Vor der Bahnhoftreppe sind zwölf Zierkirschen zu versorgen. Das dauert länger, noch mal müssen 1000 Liter nachgetankt werden. Ein Hydrant befindet sich zwar in unmittelbarer Nähe, aber ein geparkter Pkw steht darüber. Schmidt muss auch Benzin für den Pumpenmotor nachfüllen

8.50 Uhr

Die Innenstadt ist für heute abgehakt. Es geht nach Lauthausen und für Daniel Schmidt im wahrsten Sinne des Wortes „back to the roots“, zu einem städtischen Beet, das er erst vor drei Monaten bepflanzt hat. „Das ärgert mich als Gärtner“, sagt der 34-Jährige, als er die braunen Blätter des Bodendeckers und „fast schon Hopfen und Malz verloren“ sieht. 29 Grad sind erreicht.

9.10 Uhr

„Wachse und gedeihe!“, verabschiedet sich der Baumexperte vom gewässerten Apfelstrauch auf dem Spielplatz in der Straße Auf dem Futterstück.

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9.30 Uhr

Die neun Eiben am Steinkreuz in Söven „schlucken“. Schmidt liftet den Kipper, um auch die letzten Liter aus dem Wassertank zu holen. Der nächste Hydrant erweist sich als harte Nuss. „Sind Sie von der Rhenag?“, fragt ein Anwohner und erklärt, dass die Feuerwehr dem Versorger bereits gemeldet habe, dass sich der Deckel nicht mehr heben lasse. Es geht zur Entnahmestelle am „Dreieck“. Es ist heiß, 31 Grad.

10.15 Uhr

Zurück im Zentralort, füllt Daniel Schmidt an der Tankstelle am Warther Kreisel den Benzinkanister für die Pumpe auf. „Der Bauhof ist doch fleißig“, stellt Tankstellenbesitzer Robert Lindlahr fest, „ich hab’ euch heute Morgen hier gießen sehen.“

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10.25 Uhr

Der Lkw rollt wieder auf den Bauhof. Quasi in eigener Sache ist da eine Hecke zu gießen. Eventuell fährt Schmidt noch zum Heymershof, wo es verkehrsmäßig eng ist. Dann hätte er alle heute anstehenden Bäume und Sträucher abgearbeitet. Insgesamt hat die Liste der gießbedürftigen Gehölze 30 Positionen. „Wenn die durch sind, kann man wieder von vorn anfangen“, seufzt ein verschwitzter Daniel Schmidt bei 33 Grad.

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