Gebäude im Umfeld geräumtGranate in Hennef vorsorglich gesprengt

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Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes und der privaten Sondierungsfirma bereiteten den Fundort der Granate auf die Sprengung vor.

Hennef – Auf einem Baugrundstück an der Bonner Straße ist am Mittwoch eine Panzersprenggranate gefunden und unschädlich gemacht worden. Im Umkreis von 100 Metern wurden die Häuser geräumt, eine knappe Dreiviertelstunde lang war die Bonner Straße gesperrt.

Auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei zwischen Bonner Straße, Bachstraße und Hanfbach will ein Bauherr in den kommenden Monaten neben Geschosswohnungsbau und Doppelhaushälften Einfamilienhäuser errichten, die er vermieten will. Nachdem bekannt geworden war, dass es zum Ende des Zweiten Weltkrieges an der Kreuzung mit der Wippenhohner Straße einen Schützengraben und Kampfhandlungen gegeben hatte, wurde ein Kampfmittelsuchdienst damit beauftragt, das rund 11 000 Quadratmeter große Areal zu überprüfen.

Der Sprengkörper wurde durch die Wucht der unterirdischen Detonation in Stücke gerissen.

Der Sprengkörper wurde durch die Wucht der unterirdischen Detonation in Stücke gerissen.

Bei den Sondierungsgängen unter anderem mit tiefreichenden Metalldetektoren entdeckten die Mitarbeiter der Firma in knapp zwei Metern Tiefe eine deutsche Sprenggranate vom Kaliber 8,8 Zentimeter. Ein Team des zuständigen Kampfmittelräumdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf kam nach Hennef.

Marcel Biewald vom Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung konnte den Fund schnell identifizieren. „Diese Granaten transportieren wir nicht ab, das ist viel zu riskant“, erklärte er, „die werden regelmäßig vor Ort gesprengt“. Die Zünder seien vorgespannt, zu schnell könnten sie Bewegung oder Stöße auslösen und detonieren.

Bei der Räumung der Häuser musste ein Bewohner mit dem Krankentransportwagen abgeholt werden.

Bei der Räumung der Häuser musste ein Bewohner mit dem Krankentransportwagen abgeholt werden.

Das Ordnungsamt übernahm die Information der betroffenen Anwohner. Die direkt angrenzenden Häuser wurden komplett geräumt, in den etwas weiter entfernt liegenden Gebäuden mussten die Bewohner die Front zur Fundstelle hin verlassen. Ein Betroffener konnte seine Wohnung nicht selbstständig verlassen, für ihn wurde ein Krankentransportwagen angefordert. Erst als das Fahrzeug die Gefahrenzone verlassen hatte, begann die Polizei mit den Straßensperrungen.

Die Bonner Straße wurde ebenso dichtgemacht wie die Bachstraße. Biewald verlegte mit einem Kollegen eine Zündschnur. Ein Bagger bedeckte den Sprengkörper mit gut 1,80 Metern hoher Erde.

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Nachdem Menschen und Gefährt in Sicherheit gebracht worden waren, ertönte ein Signalton als Aufforderung, das Gebiet zu verlassen. Es dauerte einen Moment, bis zwei Signaltöne erschallten – die Warnung vor der Sprengung. Ein dumpfes, leises „Buff“ war zu hören, eine grau-weiße Wolke stieg aus dem Boden auf. Damit war das Geschoss zerstört, nur noch Bruchstücke fanden sich nach Aufhebung der Sperren, eingeläutet durch einen dreifachen Signalton als Entwarnung.

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