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Werbung für BeratungsstelleRegenbogenfahne am Hennefer Rathaus gehisst

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Zum ersten Mal schmücken Regenbogenfahnen das Hennefer Rathaus an der Frankfurter Straße.

Hennef – Vor ein paar Jahren hatte Mario Dahm als Juso schon mal versucht, Regenbogenfahnen vor dem Rathaus hissen zu lassen. „Da hat es nicht geklappt“, sagte er am Freitag lapidar. Jetzt, als Bürgermeister, kurbelte er eigenhändig einen der drei bunten Stoffe in die Höhe, „Ich finde es ein ganz wichtiges Zeichen“, erklärte er, „in Hennef ließ sich das jetzt mit starken Leuten gut anschieben“. Damit meinte er neben den Jugendlichen aus dem Jugendpark vor allem deren Leiterin Petra Priewe und Anna Seidel vom Jugendamt.

Denn die Fahnen flatterten nicht nur mit Blick auf den 17. Mai, den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Sie sollen darüber hinaus aufmerksam machen auf die Kontaktstelle „Off beat“ für LSBTI-Jugendliche in Hennef. Die Abkürzung steht für lesbisch, schwul, bi-, trans- und intersexuell. „Eine Gruppe hat sich 2019 gegründet“, erzählte Priewe. Die Jugendlichen wären aber schon länger dabei. Schnell kam die Idee auf, eine Kontaktstelle einzurichten. Doch die Corona-Pandemie bremste die Bemühungen zunächst aus.

Off Beat

Der Mediengestalter Niklas Büchel hat das Logo für die neue Kontaktstelle „Off beat“ entworfen, nach einer Textidee von Rei. Beide sind im Jugendpark aktiv. Der junge Hennefer hat dort Graffiti gesprüht. Als er der Leiterin Petra Priewe von seiner Jobsuche erzählte, sagte sie ihm, sie hätte da was für ihn. In mehreren Runden entwickelte er mit den Besuchern und Interessenten am „Off beat“ in einem gemeinsamen Prozess sein Logo. (rvg)

Gleichwohl diskutierten die jungen Leute weiter. Sie wollten eine öffentliche Beratungsmöglichkeit für alle, die nicht den gleichförmigen Takt schlagen, deshalb das „off beat“. Die Beratung soll offen für jede und jeden sein, der oder die kommen mag. „Wir können den Schritt möglichst einfach machen“, erklärte Priewe das Ziel, „damit die Menschen sich trauen zu sagen, wie sie leben und lieben möchten.“ Jetzt steht Werbung an, damit die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wissen, dass es einen solchen Ort gibt. Wie groß der Bedarf ist, wird sich zeigen müssen. Beraten wird Priewe von Wibke Korten von der NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders!“.

Nach Hennef kam sie im Jahr 2015. Sie wurde zu einer Podiumsdiskussion und später zu Fortbildungsveranstaltungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendhilfe eingeladen. „Wir sind ganz glücklich, dass Anna und Petra das so nach vorne bringen“, sagte sie sichtlich erfreut.

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