Zeichen der Wut und EnttäuschungBürgerinitiative in Hennef gegründet

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Initiative Landstraße

Dass die Landstraße 352 gemacht werden muss, bezweifelt niemand, besteht doch die Gefahr von Hangrutschen. Der Zeitpunkt aber sei denkbar schlecht, so die Bürger.

  • In Hennef hat sich die Bürgeraktion Happerschoß/Heisterschoß/Neunkirchen-Seelscheid gegründet.
  • Grund hierfür war die für Bauarbeiten gesperrte Landstraße 352.
  • Was die Pläne der Bürgerinitiative sind und warum die Bürger eine persönliche Stellungnahme von Bürgermeister Klaus Pipke erwarten.

Hennef – Erst wenige Tage vor Baubeginn erfuhren die meisten Bürger aus Happerschoß und Heisterschoß, dass sie für den Weg nach Hennef die kommenden sechs Wochen über Neunkirchen fahren müssen. Die Landstraße 352 wird für Bauarbeiten gesperrt, die Happerschosser Straße über Bröl ist noch nicht wieder frei, ebenfalls wegen einer Baustelle (wir berichteten).

16,5 Kilometer Umweg sind das für die Happerschosser pro Strecke. Das hat Elke Klein auf den Plan gerufen, gemeinsam mit ihrem Mann Thomas hat sie einen Brief entworfen und mit knapp 30 Anwohnern abgestimmt. Das Schreiben ging an Bürgermeister Klaus Pipke und seine drei Stellvertreter.

Bürgerinitiative gegründet

Die Unterzeichner haben sich jetzt zusammengesetzt und eine Initiative gegründet. Sie nennt sich „Bürgeraktion Happerschoß/Heisterschoß/Neunkirchen-Seelscheid“. Die immerhin zügigen Antworten haben sie nicht zufrieden gestellt. Bei dem Treffen im „Sängerheim“ in Heisterschoß äußerte etwa Alfred Spitzer die Befürchtung: „Der Briefkasten ist gesperrt, nächste Woche stellen sie uns noch das Wasser ab.“ Der Unmut der Bürger ist groß.

Sie haben als erste Aktion einen Bürgeraufruf verfasst, mit dem sie jetzt an die Öffentlichkeit gehen. „Damit verfolgen wir das Ziel, Ihnen zunächst mit Unterschriften zu beweisen, dass hier oben auf dem Berg alle Bürgerinnen und Bürger stinkesauer sind und eine vernünftige und vor allem verlässliche Lösung erwarten“, sagte Klein mit Unterstützung aller Beteiligten in Richtung Bürgermeister Klaus Pipke. Ab dem Wochenende werden der Aufruf verteilt und weitere Mitstreiter gesucht.

Persönliche Stellungnahme von Bürgermeister

Vom Bürgermeister erwartet die Bürgeraktion eine persönliche Stellungnahme, am liebsten bei einer großen Versammlung. Eine entsprechende Einladung ist an Pipke gegangen, der schnell reagiert hat und die Aktivisten zu sich ins Rathaus einladen wollte. Doch damit waren Klein und die anderen Aktiven nicht einverstanden.

„Warum sollen sich zehn bis zwölf Menschen auf den Umweg machen?“ fragte sie. Der Bürgermeister solle sich seinerseits auf den Weg machen. Pipke lenkte schnell ein und erklärte sich bereit, am 27. Juli zu einem Termin im kleinen Kreis auf den Berg zu kommen, gemeinsam mit Klaus Barth, dem Vorstand der Stadtbetriebe, und dem Technischen Geschäftsführer, Dr. Volker Erbe.

Entschuldigung für zu späte Information

Bei diesem Treffen erwarten sie eine Entschuldigung für die ihrer Ansicht nach unmögliche respektive viel zu späte Information. Die Schuldzuweisung an den Landesbetrieb Straßen wollen sie nicht hören, auch nicht, was im einzelnen noch gemacht werden müsse. Sie werfen der Stadt vor, ihre Pflicht zur Bürgerinformation vernachlässigt zu haben.

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Ihr Interesse ist es, klare, für alle akzeptable Lösungen zu finden, ohne täglich große Umwege fahren zu müssen, und eine verlässliche Aussage zur Fertigstellung der Baustelle Bröl. Besonders über die zweite Sperrung im Oktober ärgern sich die Bürger, wollen das nicht hinnehmen und fordern die Befahrbarkeit der Happerschosser Straße ab dem 1. Oktober. Weitere Informationen gibt es bei Elke Klein unter 0160/98 92 75 79 und Ute Spitzer unter 02242/805 57.

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