Impftermine in Rhein-SiegSPD beklagt durch „willkürliche Vergabe“ Vertrauensverlust

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Ein Mitarbeiter in einem Impfzentrum hält ein Fläschchen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff gegen Corona in seiner Hand. (Symbolbild)

Rhein-Sieg-Kreis – Die kurzfristige Vergabe von Impfterminen an 200 Bürgerinnen und Bürger, die sich per E-Mail bei der Kreisverwaltung beschwert hatten, stößt bei der SPD-Kreistagsfraktion auf erhebliche Kritik. „Der Landrat erweckt mit seiner Stellungnahme der unbürokratischen Hilfe den Anschein, dass die Herausgabe von Impf-IDs für das Impfzentrum eine gute Tat in der Bekämpfung der Pandemie sei“, sagt Fraktionschef Denis Waldästl.

„Er stößt damit tausenden Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Sieg-Kreis vor den Kopf, die sich seit Dienstagmorgen in ihren Hausarztpraxen um Impftermine aus dem Sonderkontingent Astrazeneca bemühen“, so der SPD-Fraktionschef.

Rhein-Sieg: Impftermine erster und zweiter Klasse

Durch dieses Vorgehen der Kreisverwaltung gebe es im Rhein-Sieg-Kreis Impftermine erster und zweiter Klasse, beklagt Waldästl. „Wir sind erschrocken, dass es kein Einzelfall war, sondern gleich in 200-facher Weise erfolgte.“

Mit dem Sonderweg und der willkürlichen Vergabe von Impfterminen durch den Landrat trete ein enormer Vertrauensverlust ein, für den der Landrat die Verantwortung trage.

Das könnte Sie auch interessieren:

Verärgert ist der Chef der SPD-Kreistagsfraktion auch darüber, dass die von den Sozialdemokraten – wie übrigens auch von der FDP-Fraktion im Kreistag – geforderte Sondersitzung des Kreistags-Gesundheitsausschusses erst am 21. April stattfinden soll.

In dieser Sitzung sollen der Landrat und sein Gesundheitsdezernent Dieter Schmitz der Politik Rede und Antwort stehen und die Umstände erläutern, die zur Vergabe von 14.000 Astrazeneca-Impfdosen aus einem Sonderkontingent des Landes an 35 Hausarztpraxen im Kreisgebiet geführt haben. Die späte Terminierung der Ausschusssitzung sei ebenso bedauerlich wie die Tatsache, dass sich Landrat Sebastian Schuster mit keinem Wort für das „Impfchaos“ entschuldigt habe.

Rundschau abonnieren