KreissynodeKirchenkreis an Sieg und Rhein schließt Bündnis mit Seenotrettern

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Superintendentin Almut van Niekerk (Archivbild)

Rhein-Sieg-Kreis – Der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein wird Bündnispartner von „United 4 Rescue“. Das hat die Kreissynode in digitaler Sitzung beschlossen. Der gemeinnützige Verein für Seenotrettung hat mit seinen zwei Schiffen bislang rund 1000 Geflüchtete vor dem Tod im Mittelmeer bewahrt. Superintendentin Almut van Niekerk schreibt dem Beschluss eine Signalwirkung zu.

Viele Infektionen in namibischen Partnerkirchenkreis

Mit klarer Mehrheit nahm die Kreissynode einen Antrag zum Thema Impfgerechtigkeit an: Der Patentschutz auf Corona-Vakzine solle vorübergehend ausgesetzt, produktionstechnisches Wissen über die Weltgesundheitsorganisation weitergegeben und so bewirkt werden, dass Menschen auch in armen Ländern schnell geimpft werden können.

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In der vorausgegangenen Debatte gab es allerdings auch Stimmen, die den Patentschutz an Anreiz für die Forschung verteidigten. Zur Sprache kam die Corona-Lage mit „explodierenden Zahlen“ in Namibia, wo der Kirchenkreis eine Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Tsumeb pflegt. Die dortige Superintendentin wollte als Gast teilnehmen; zwei Beerdigungen von Menschen, die an Covid-19 gestorben sind, hinderten sie jedoch daran.

Synodale kritisieren Gottesdienst-Flickenteppich in der Pandemie

Kontrovers diskutierten die Synodalen über die Aussetzung von Gottesdiensten während des Lockdowns, insbesondere an Ostern. „Ich hätte mir gewünscht, in Westfalen zu sein“, sagte die Siegburger Pfarrerin Ruth Wirths. Die Evangelische Kirche von Westfalen hatte die Gottesdienste landeskirchlich ausgesetzt.

Auch Pfarrerin Editha Royek (Lohmar-Birk) hätte sich eine landeskirchenweite Regelung gewünscht und ein Nein aus Solidarität mit den Menschen und Organisationen, die nicht öffnen durften. Wirths und die Overather Pfarrerin Martina Palm-Gerhards beklagten einen „Flickenteppich“ der Entscheidungen.

Personelle Änderungen im Kirchenkreis

David Bongartz, Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Sankt Augustin-Niederpleis und Mülldorf, wurde zum zweiten stellvertretenden Scriba im Kreissynodalvorstand gewählt. Er löst Stefan Bergner, Gemeindepfarrer in Aegidienberg, ab, der mehr Zeit für die Fusion der Gemeinden im Siebengebirge benötigt.

Für die Landessynode, dem obersten Entscheidungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland, wurden Pfarrer Thomas Weckbecker (Wahlscheid), Pfarrer Ingo Zöllich (Troisdorf) und Simon Schilling (Lohmar) als Stellvertreter gewählt. Neue stellvertretende Mitglieder im Kreissynodalvorstand sind Petra Biesenthal (Hennef) und Markus Hausen (Siegburg). Christina Schramm (Hennef) wurde in den Kreisdiakonieausschuss nachgewählt. (EB)

Pfarrerin Heike Lipski-Melchior aus Bonn-Beuel hingegen fand es „sehr gut“, dass in der rheinischen Landeskirche die Entscheidung über die Gottesdienste bei den Presbyterien, den gewählten Gemeindeleitungen, verblieb: „Wir haben vielen Menschen Heimat geboten.“

Arbeitsgruppe erstellt Konzept für Zukunft des Kirchenkreises

Ähnlich sahen das Pfarrerin Katherina Plume aus Troisdorf und Pfarrer Christian Jung aus Hennef-Uckerath. „Ich fand es sehr stark von der Landeskirche, das zu ermöglichen“, so Jung. Ausführlich befassten sich die 130 Teilnehmenden mit einer Konzeption für den Kirchenkreis.

Eine Arbeitsgruppe, die einen Entwurf vorgelegt hatte, wurde mit der Konkretisierung beauftragt. Dazu soll ein für den 25. September geplanter Workshop beitragen, so dass der Herbstsynode am 6. November ein Konzept vorliegen könnte. (EB)

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