Ausstellung in Lohmar„Querschnitt“ zeigt Seelenwelt, Lavendelfelder und Tusche

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Aus Sonnenblumenwurzeln fertigte Wilfried Vonderbank (l.) Skulpturen, Macher Peter Flier (r.) war mit der kleinen Kunstmesse zufrieden.

Aus Sonnenblumenwurzeln fertigte Wilfried Vonderbank (l.) Skulpturen, Macher Peter Flier (r.) war mit der kleinen Kunstmesse zufrieden.

Lohmar – Vorerst genug von den Kunstkauftagen hatte Peter Flier von „LohmArt“ und organisierte deshalb das neue Format „Querschnitt“, eine Veranstaltung zwischen Messe und Ausstellung in der Kunsthalle in Scheiderhöhe. Besonders freute er sich, dass zu den neun Künstlerinnen mit Wilfried Vonderbank aus Neunkirchen-Seelscheid ein neben ihm ein zweiter Mann seine Werke zeigte.

Sonnenblumenwurzeln hatte der in seinem Kompost gefunden und sie sorgsam gesäubert. Er spießte sie auf kleinen Ständern auf, eine skurrile Skulpturenlandschaft entstand, die er auf einem Sockel präsentierte. Bei den zahlreichen Besuchern fand sie große Aufmerksamkeit. Stark auch wirkte seine bizarr geformte Apfelbaumwurzel, durch die eine Ader aus Goldfolie zu fließen schien.

Seelenwelt und Lavendelfeld

„Querschnitt“, das hatte Flier von seinen Mitstreitern eingefordert, sie sollten alle Werke aus ihrem Oeuvre präsentieren, die ihre Entwicklung zeigen. „Seelenwelt“ hatte Heidrun Wettengl ihre kleinformatigen Acrylbilder genannt, die ein bisschen wie Rorschach-Tests wirkten. Die studierte Künstlerin hatte darüber hinaus ein großes Bild mitgebracht.

Neben ihr zeigte Heidi Landgraf ein betörendes Lavendelfeld, leicht verfremdet, unkonventionell, neben feinen Kleinformaten. Die wahren Schätze hatte sie in einem Zeichnungsständer, Akte auf weiß grundierten Zeitungsblättern.

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Flier selbst beteiligte sich mit Tuschearbeiten, vielfältig lotet er Formensprache aus, setzt satte Farben ein. Seine Bilder korrespondierten sehr schön mit denen seiner Nachbarin. Renate Martinsdorf-Henrici faltet Papier auf Leinwände, zusammen ein sauber austariertes grafisches Element in der kleinen Kunstmesse. Andere Wege ist Irmingard Gebert mal gegangen, sie wies ganz zufrieden auf ihr „IPad-Bild“.

Ihr dunkler Wald mit hellen Stämmen ist auf dem Tablet gemalt worden, sie hat es bis an den Rand der Pixeligkeit hochziehen lassen, ein interessantes Experiment. Das Richter- Fenster hat Dorothea Deparade-Bessel auf die Westfassade des Doms projiziert, ihre Liebe zu Köln kann sie nicht verleugnen. Den Besuchern – nicht nur die Verwandten der Künstler – ließen sich bezaubern, viele blieben länger als ein Höflichkeits-Viertelstündchen.

Sie kreisten um Skulpturen von Thea Wersdörfer, schauten zwei Mal hin bei Doris Niezard, deren Spritztechnik die Motive fast pointilistisch gemalt aussehen lassen. Ihr gegenüber hatten Iris Krug vier großformatige Rückenansichten und Christine Hühne vier ebenfalls große Leinwände mit aufgelösten geometrischen Formen platziert – ein gut wirkender Kontrast.

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