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Erweiterung in Richtung LohmarFriedwald bekommt 23 Hektar mehr und neuen Parkplatz

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So wie bei diesem Muster sehen die Gedenktafeln an den Gemeinschaftsbäumen aus.

  • Im Ruhewald herrscht Betriebsamkeit, weil Baumbestattungen boomen.
  • Bei der Erweiterung des Friedwalds geht es um die letzte Ruhe, Ökologie – und Geld.

Lohmar – Im Ruhewald herrscht Betriebsamkeit: Weil die Baumbestattungen boomen, wurden zu den oberen Parzellen ein Zuweg von der Franzhäuschenstraße und ein zweiter Parkplatz angelegt. Außerdem wird der Friedwald voraussichtlich noch weiter wachsen. Zu den derzeit rund 65 Hektar an der Bundesstraße 56 zwischen Siegburg-Stallberg und Lohmar-Heide sollen 23 Hektar in Richtung Lohmar dazukommen, heißt es in einer Vorlage für den Ausschuss für Bauen und Verkehr, der am Montag, 23. September (18 Uhr, Rathaus), tagt.

Seit acht Jahren gibt es die Möglichkeit, Urnen am Fuße eines Baumes begraben zu lassen. Zunächst hatte die Friedwald GmbH als kommerzieller Betreiber 100 Bestattungen pro Jahr als Ziel genannt, ein Jahr später 200. Mehr als 4.000 zählt das Unternehmen bis dato, im Schnitt 500 pro Jahr.

Derzeit mehr als 3.000 Menschen aus dem weiten Umkreis hätten sich zu Lebzeiten ihren Baum schon ausgesucht, den Vertrag schon unterschrieben, teilt die Unternehmenssprecherin Carola Wacker-Meister mit.

Stadt erhält Anteil vom Umsatz

Die krummen, die Zwillings-, die Trabantenbäume seien meist die erste Wahl, nicht die geraden, makellosen Gewächse. Das Projekt ergebe auch „ökologisch Sinn“, heißt es in der Vorlage der Stadt, „da die betroffenen Flächen aus der normalen Waldbewirtschaftung herausgenommen werden“. Lohnend stellt sich die Nutzung auch für das Land Nordrhein-Westfalen als Grundstückseigentümer und für die Stadt dar.

NRW erhalte knapp die Hälfte der Einnahmen, so Wacker-Meister, sei dafür auch für die Finanzierung der Wege- und Forstarbeiten zuständig. Lohmar bekommt auch einen kleinen Anteil an den Umsätzen. Dieser soll nun ebenfalls wachsen.

Um welche Summen es geht, ist allerdings nicht zu erfahren: Die Stadt habe sich „zur Verschwiegenheit bezüglich des Vertrags verpflichtet“, heißt es in den Ausschussunterlagen. Über Zahlen wollte auch die Friedwald-Gesellschaft nicht sprechen. Ein Jahr nach Eröffnung im August 2011 war der städtische Beigeordnete Michael Hildebrand noch auskunftsfreudiger: Damals konnte sich die Stadt Lohmar über 25.000 Euro Einnahmen bei 400 Bestattungen freuen, man hatte anfangs nur mit der Hälfte der Summe gerechnet.

Der Friedwald ist auf 99 Jahre angelegt. Bereits jetzt seien mehr als 60 Prozent der verfügbaren Fläche, die sich etwa zwei Kilometer den Berg in Richtung Heide hoch zieht, belegt. Durch die Änderung der Nutzungsverordnung soll der Platz besser genutzt werden. Durften bislang maximal zehn Grabstätten an einem Baum liegen, sollen es künftig 20 sein.

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