Windeck – Seit Anfang Dezember hingen an den Aufzügen des Bahnhofs in Au vom Bahnsteig an Gleis 1 sowie dem von Gleis 2/31/32 zur Unterführung große Schilder: „Anlage außer Betrieb“. Wieder in Betrieb gehen sollten die Aufzüge am „14.12.18“. Als die Redaktion dieser Tage nachfragte, ging es plötzlich schnell. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) vermeldete nun am Donnerstag die erfolgreiche Reparatur.
Starkregen und einen Wasserschaden nannte eine Sprecherin der Bahn auf Nachfrage der Redaktion als Grund für den längeren Ausfall der Aufzüge. Der Schaden an der Steuerungselektronik sei „leider umfangreicher als zunächst gedacht“. Ersatzteile seien beim Hersteller bestellt und würden eingebaut, sobald sie eintreffen, erklärte die Bahn schriftlich. Mündlich war von „langen Lieferzeiten“ die Rede.
Die Servicefirma, bei der sich die Redaktion als „Bahnnutzer“ telefonisch erkundigte, erklärte am Dienstag: „Die Ersatzteile wurden gestern bestellt.“ Es dauere in der Regel drei Tage, bis sie da seien, dann werde der Techniker rausgeschickt. Derweil standen Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte oder Menschen mit Kinderwagen fast anderthalb Monate nach dem versprochenen Termin noch immer vor unüberwindbaren Treppen. Fahrten in Richtung Köln oder Weilburg waren nicht drin, und wer aus Siegen unangemeldet in Au ankommt, hatte ein Problem.
Deutsche Bahn fährt den RE9 im Auftrag des VRS
Die Pressestelle der Bahn in Düsseldorf sah das betont sachlich. Schäden würden elektronisch erfasst und „per Modem“ an die Betriebszentralen übertragen, die Daten via Internet und App „DB Bahnhof live“ den Fahrgästen zur Verfügung gestellt. Für die Aufzüge war „außer Betrieb“ vermerkt. Zugleich werde auf die „Mobilitätsservicezentrale“ verwiesen. So könnten sich „mobilitätseingeschränkte Reisende“ „vorab informieren und gleichzeitig eine Anmeldung vornehmen“. „Die Mobilitätszentrale ermittelt den nächstgelegenen barrierefreien Bahnhof (zum Beispiel Bahnhof Schlendern) und bucht für den Reisenden ein Taxi ab Bahnhof Schlendern.“
Nicht bekannt scheint in Düsseldorf, dass es einen Bahnhof „Schlendern“ weder an der Sieg noch sonstwo gibt und dass, wer mit dem RE 9 aus Köln kommt, in Au barrierefrei zum Parkplatz gehen oder rollen kann. Der Nahverkehr Rheinland und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) in deren Auftrag die Deutsche Bahn fährt, sagten, sie gäben Mängelmeldungen an die DB weiter. Sanktionen könnten nicht eingeleitet werden, weil es mit der DB-Tochter Station & Service keine Verträge gebe.
