Neuer Sozialdezernent im KreisDieter Schmitz setzt auf Digitalisierung

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Das Kreishaus in Siegburg, Arbeitsplatz des neuen Sozialdezernenten Dieter Schmitz

Rhein-Sieg-Kreis – Seinen Arbeitsplatz im Siegburger Kreishaus, den er gerade erst bezogen hat, muss der neue Sozialdezernent Dieter Schmitz bald schon wieder räumen – allerdings nur, weil die umfangreichen Brandschutz- und Sanierungsarbeiten jetzt auch die zweite Etage des Behördenhochhauses erreicht haben.

Misstöne wegen Berufung

Seit Monatsbeginn ist der 55-Jährige, der zuletzt bei einer Unternehmensberatung in Hamburg arbeitete, Chef der Sozialverwaltung des zweitbevölkerungsreichsten deutschen Landkreises und damit verantwortlich für einen Etat von jährlich rund 200 Millionen Euro. Die Berufung des gebürtigen Kölners, mit welcher der von Landrat Sebastian Schuster angestoßene Umbau der Verwaltungsspitze offiziell abgeschlossen sein soll, hatte in den vergangenen Monaten für Misstöne im Kreishaus gesorgt.

Weil die öffentlichen Ausschreibung der Stelle keine geeigneten Bewerber geliefert hatte, hatte Behördenchef Schuster auf eine neuerliche Ausschreibung verzichtet, das Anforderungsprofil geändert und dem Kreistag Schmitz als Nachfolger des ehemaligen Sozialdezernenten Hermann Allroggen vorgeschlagen.

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Der neue Sozialdezernent des Kreises, Dieter Schmitz

Vorwürfe von SPD und Linken an Landrat Schuster

Dafür musste Schuster sich von SPD und Linken den Vorwurf einer „Personalpolitik nach Gutsherrenart“ gefallen lassen. Vor allem die SPD plädierte für eine erneute Ausschreibung der Stelle und forderte zugleich, die wichtige Stelle im Verwaltungsvorstand mit einem Sozialdemokraten zu besetzen, da alle übrigen Spitzenpositionen im Kreis mit Dezernenten besetzt sind, die ein Parteibuch von CDU und Grünen haben. „Man merkt, dass die Kreistagswahl und die Wahl des Landrats näher rücken“, kommentierte Schuster den Streit der vergangenen Wochen bei der öffentlich Vorstellung des neuen Sozialdezernenten am Mittwoch.

Der gelernte Energieanlagenelektroniker Schmitz, der später Betriebswirtschaft und Sozialwirtschaft studierte, besitzt kein Parteibuch, räumt aber eine Nähe zu CDU und Grünen ein.

Digitalisierung der Ämter

Er sieht in der „Optimierung von Prozessen und Arbeitsabläufen in der Sozialverwaltung sowie im Ausbau des Controllings und der weiteren Digitalisierung seiner Ämter“ seine wichtigsten Aufgaben. Erfahrungen mit der Behörde hat er in den vergangenen Jahren bereits gesammelt. 2015 und 2016 war er im Auftrag seines Hamburger Arbeitgebers unter anderem mit Organisationsuntersuchungen zur Personalbemessung beschäftigt.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte er darüber hinaus im neuen Amt setzen will, steht noch nicht fest. „Ich habe mir drei Monate Zeit gegeben, um hier alles kennenzulernen“, sagt Schmitz.

In dieser Zeit will er die Kreisverwaltung und die politisch Verantwortlichen im Kreistag kennenlernen, Kontakt mit den im Sozialbereich Zuständigen in den Städten und Gemeinden aufnehmen sowie sich mit den örtlichen Wohlfahrtsverbände und Vereinen vertraut machen. Beim Erkunden der Region sollen ihm auch seine Hobbys helfen: Schmitz ist begeisterter Motorradfahrer und Halbmarathon-Läufer.

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