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Hallenbad LülsdorfStadt möchte umstrittenes Frauenschwimmen beenden

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Lülsdorfer Bad.

Lülsdorfer Bad.

Niederkassel – Das umstrittene Frauenschwimmen soll nach dem Willen der Stadtverwaltung aus dem Angebot des Lülsdorfer Hallenbades gestrichen werden.

Nachfrage nimmt ab

Ein entsprechender Vorschlag liegt dem Sportausschuss des Stadtrates bei seiner Sitzung am morgigen Dienstag, 20. Juni, (Beginn um 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses) vor. Die Stadt begründet ihren Vorschlag mit der geringer werden Nachfrage nach speziellen Öffnungszeiten, in denen das Bad Frauen vorbehalten bleibt.

Das Angebot war 2015 auf Anregung des Integrationsrates probeweise eingeführt worden. Das Gremium wollte vor allem muslimische Frauen zu bestimmten Zeiten vor männlichen Blicken beim Schwimmen schützen. Seitdem steht das Bad während einer Stunde in der Woche – montags von 14 bis 15 Uhr – nur Schwimmerinnen zur Verfügung.

Großer Bedarf bei den Schulen

Der Versuch war zunächst bis zum Juli 2016 und dann noch einmal bis zum 31. Juli dieses Jahres verlängert worden. Nun möchte die Stadtverwaltung ihn beenden. Sie verweist dabei auf die anhaltend rückläufige Besucherinnenzahl. 2015 sei das montägliche Frauenschwimmen durchschnittlich noch von rund 20 Besucherinnen pro Termin genutzt worden, 2016 nur noch von etwa 13. Nun seien es nicht einmal mehr zehn Frauen.

Möglicher Ausstieg zum 31. Juli

Der sinkenden Nachfrage weiblicher Badegäste an Montagnachmittagen steht nach Angaben der Stadt der Wunsch der Niederkasseler Schulen nach zusätzlichen Schwimmzeiten gegenüber. Bei einem „Schwimmgipfel“ hätten kürzlich Vertreter aller Schulen einen dringenden Bedarf an Montagen angemeldet. Obwohl der Integrationsrat sich weiterhin für einen Fortbestand des Frauenschwimmens ausgesprochen hat, schlägt die Stadtverwaltung dem Sportausschuss nun den Ausstieg aus dem Projekt zum 31. Juli vor.

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