Niederkassel – Die Kindertagesstätten im Stadtgebiet bleiben auf absehbare Zeit überbelegt. Das geht aus den jüngsten Zahlen der Stadtverwaltung zur Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung hervor.

Danach stehen für die 993 in Niederkassel gemeldeten Kinder unter drei Jahren zurzeit insgesamt 539 Betreuungsplätze in Kitas und in der Tagespflege zur Verfügung. Das entspricht einer Betreuungsquote von 54 Prozent. Laut Stadtverwaltung ist die Versorgung mit Betreuungsplätzen damit bedarfsgerecht, weil das Platzangebot der Nachfrage der Eltern entspricht.

Ab drei Jahren Vollversorgung

Bei den Kindern ab drei Jahren geht die Stadtverwaltung bei einer Versorgungsquote von 99 Prozent von einer Vollversorgung aus. Laut der jüngsten Statistik gibt es in dieser Altersgruppe derzeit 1180 Betreuungsplätze für 1186 in der Stadt gemeldete Kinder.

Die Stadtverwaltung räumt allerdings ein, dass diese vergleichsweise gute Versorgungsquote „nur durch ständige Überbelegung“ der Kita-Gruppen erreicht werden kann. Diese bewege sich jedoch im Rahmen des gesetzlich Erlaubten.

Dadurch gebe es allerdings kaum Reservekapazitäten und der Handlungsspielraum für „unvorhergesehene Entwicklungen“ wird eingeengt, etwa wenn überdurchschnittlich viele Familien mit Kindern in die Stadt ziehen, oder wenn sich das Anmeldeverhalten der Eltern ändere.

Stadt arbeitet am Ausbau

Angesichts der weiter wachsenden Einwohnerzahl arbeitet die Stadt derzeit am Ausbau der Kita-Betreuung. So entsteht in der Sanddornstraße in Niederkassel-Ort gerade eine viergruppige Tagesstätte mit 68 Plätzen. Sie soll in Trägerschaft der Elterninitiative Villa Kunterbunt im August dieses Jahres ihren Betrieb aufnehmen.

Zum gleichen Zeitpunkt wird in Lülsdorf voraussichtlich eine zusätzliche Gruppe in der städtischen Kita Markusstraße eröffnet. Im kommenden Jahr sind nach Angaben der Stadtverwaltung der Neubau der Kita Südstraße in Rheidt mit 60 Plätzen und die Inbetriebnahme eines Anbaus für eine Gruppe an der Kita Talstraße in Rheidt geplant.

Kitas in Rheidt und Mondorf

Beide sollen zum 1. August 2019 in Betrieb gehen. Außerdem soll in 2019 die Zahl der Plätze in der Kindertagespflege um fünf Plätze auf dann 80 erhöht werden.

Konkrete Formen nehmen inzwischen auch Überlegungen für den Bau einer weiteren Kindertagesstätte für die südlichen Stadtteile Rheidt und Mondorf an. Platz für eine solche Einrichtung besteht dort nach einer ersten Vorprüfung der Stadtverwaltung aber nur noch außerhalb der bestehenden Wohngebiete.

Sportpark Süd im Blickpunkt der Planer

In den Blickpunkt der Planer ist deshalb jetzt das Areal am Sportpark-Süd gerückt. Dort könnte ein Kita-Neubau auf einem Areal gebaut werden, das bislang als Erweiterungsfläche für den Hauptparkplatz des Sportparks vorgesehen ist.

Da der Bedarf an Stellplätzen nach Auffassung der Stadtverwaltung nicht so groß ist, wie ursprünglich angenommen, bereitet sie nun eine entsprechende Änderung des dortigen Bebauungsplans vor. Der Planungsausschuss des Stadtrates hat dieser Idee bereits zugestimmt, die endgültige Entscheidung soll der Stadtrat bei seiner nächsten Sitzung im April treffen.