Neubau eingeweihtBewohner des Hauses Hildegard in Niederkassel sind umgezogen

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Strahlend blauer Himmel bei der Einweihung des neuen Haus Hildegard, unmittelbar neben der alten Unterkunft.

  • Nach fast eineinhalb Jahren konnten alle 22 Bewohnerinnen und Bewohner des Haus Hildegard in ihre neue Unterkunft ziehen.
  • Der Caritasverband Rhein-Sieg hat den Neubau für Menschen mit geistiger Behinderung errichten lassen.
  • Jetzt verfügen alle Bewohnerinnen und Bewohner über ein eigenes Badezimmer.

Niederkassel – Fast eineinhalb Jahre lang haben sie ihr neues Zuhause wachsen sehen: Unmittelbar neben dem alten Haus Hildegard hatte der Caritasverband Rhein-Sieg den Neubau für Menschen mit geistiger Behinderung errichten lassen.

Vor wenigen Tagen sind alle 22 Bewohnerinnen und Bewohner umgezogen, zur offiziellen Einweihung kam Weihbischof Ansgar Puff aus Köln nach Rheidt. „Ich habe vor Freude geweint“, berichtet Bewohnerin Margit vom Einzug, und noch jetzt schießen ihr die Tränen in die Augen, wenn sie davon spricht: Größer als bisher ist ihr neues Zimmer, schön die Aussicht. „Dusche und Spülstein“ weiß Bewohner Dieter zu schätzen.

Rollstuhlgerechte Zimmer

In der Tat sind die Zimmer im neuen Haus Hildegard nicht nur rollstuhlgerecht, sondern verfügen auch alle über ein eigenes Bad. Im Altbau, der aus dem Jahr 1914 stammte, gab es Gemeinschaftsbäder, die Zimmer waren kleiner und nicht rollstuhlgeeignet. Dass jeder ein eigenes Bad hat, nennt Caritas-Vorstand Harald Klippel nicht ohne Stolz als Alleinstellungsmerkmal gegenüber vergleichbaren Häusern.

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Den Segen für alle Bewohner und Mitarbeitende im neuen Haus Hildegard spendete der Weihbischof Ansgar Puff (links), der anschließend auch alle Zimmer und ihre Bewohner besuchte. 

Auf jeder Etage gibt es einen Gemeinschaftsraum mit Küchenzeile und gemütlichen Sitzmöbeln, so können im Haus vier Wohngruppen mit vier und sieben Bewohnern gebildet werden. Im Erdgeschoss schließlich gibt es einen großen Raum der „Tagesstruktur“: Hier wird gespielt, gebastelt, gemalt und Musik gemacht. Nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner – die zunehmend im Rentenalter sind und auch ihre Tage im Haus verbringen – sollen sich hier wohlfühlen, auch für externe Nutzer steht das Angebot offen: Menschen, die im Betreuten Wohnen oder bei ihren Familien leben, können hier als Gäste mittun.

Viel Platz und wohnliche Atmosphäre

3,4 Millionen Euro hat das Vorhaben gekostet einschließlich eines Sinnesgartens, der noch entstehen wird. 470 000 Euro Zuschuss gewährte die Stiftung Wohlfahrtspflege und 100 000 Euro die Aktion Mensch, den Rest bringt der Caritasverband aus Eigenmitteln oder Darlehen auf. Technische Herausforderungen hatte das Büro Brechtel-Architekten aus Köln zu bewältigen. Außer den Anforderungen des Wohn- und Teilhabegesetzes für Menschen mit Behinderungen mussten sie auch die Energieeinsparverordnung umsetzen und dennoch eine wohnliche Atmosphäre schaffen.

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Dass ihnen das gelungen ist, attestieren die Verantwortlichen. „Wir haben richtig viel Platz“, freut sich Hausleiterin Maria Heppekausen, „für die Bewohner ist es viel schöner.“ Über „sehr viel Licht“ freut sich Helene Müller-Speer, Fachbereichsleiterin bei der Caritas. Wichtig „gerade, wenn man älter ist.“ Viele Vorteile für Team und Bewohner bot schon der alte Standort mitten im Ort, angebunden an Arztpraxen und Geschäfte, Spazierwege und Buslinien. Den aufzugeben kam nicht infrage, weshalb der Neubau die Planer auch vor technische Herausforderungen stellte: Etwa zehn Zentimeter nur liegen zwischen dem Altbau und dem neuen Haus Hildegard.

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