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Qualifikation für OlympiaNiederkasseler Kajak-Ass holt Ticket für Japan

Lesezeit 3 Minuten
Rendschmidt

Zum Sieg hat es in Szeged nicht ganz gereicht für Max Rendschmidts (vorn) Team, aber die Qualifikation für Olympia ist da. 

Niederkassel  – Der gebürtige Bonner Max Rendschmidt, der für WSV Blau-Weiß Rheidt startet, hat mit einem starken Auftritt seines Teams im ungarischen Szeged das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio gelöst. In Szeged ging es von Mittwoch und bis Sonntag beim Weltcup in die entscheidende Phase um die deutschen Olympia-Tickets im Kanu-Rennsport. Caroline Arft, ebenfalls vom WSV Blau-Weiß Rheidt, darf nach einem starken Auftritt im Sprint noch auf einen Quoten-Platz für Tokio hoffen. 

Bundestrainer Arndt Hanisch hatte noch kurz vor der Abreise ins Dreiländereck mit Serbien und Rumänien gesagt: „Wir wissen nicht genau wo wir stehen, denn wir sind die letzten anderthalb Jahre keine internationalen Rennen mehr gefahren.“

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Das sah auch Rendschmidt so, der in der Königsdisziplin der Kajak-Herren – dem K4 über 500 Meter – im amtierenden Weltmeister-Boot mit Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Essen) unter anderem von einem starken zweiten deutschen Vierer-Kajak herausgefordert wird: „Seit anderthalb Jahren haben wir die anderen Kanuten nicht gesehen. Nur vereinzelt haben wir Wettkämpfe mit ungarischen Kanuten gehabt.“

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Am Mittwoch ging es für den Doppel-Olympiasieger von 2016 vom Trainingslager mit dem Flieger über München direkt nach Ungarn. Vor Ort verbreitete der 27-Jährige Optimismus: „Wir werden uns sicherlich anstrengen müssen , um zu gewinnen. Das ist unser Ziel, damit wir uns direkt für Olympia qualifizieren.“ 

Die Vorbereitung in Kienbaum war hart, wie der gebürtige Bonner berichtete: „Wir hatten permanent schlechtes Wetter mit Regen und teilweise sogar Schnee. Zudem war es sehr windig. Trotzdem haben wir bis zu drei Einheiten pro Tag auf dem Wasser absolviert.“ Derart gestählt gab sich Rendschmidt angriffslustig: „In Szeged sind alle Topnationen angekündigt. Es bleibt aber dabei, wir wollen ein gewichtiges Wörtchen um den Sieg im Endlauf mitreden.“

Um das Ticket für Tokio zu lösen, musste das Quartett um Rendschmidt besser als das zweite deutsche Boot sein und maximal 1,5 Prozent langsamer als das Siegerboot. Das gelang: Der Vierer mit Ronald Rauhe (Potsdam), Rendschmidt, Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Essen) kam 0,65 Sekunden hinter den siegreichen Spaniern ins Ziel.

Auf der kurzen 200 Meter-Sprintdistanz paddelte Caroline Arft für Deutschland. Die 25-Jährige hat einen Quotenplatz für Olympia bereits realisiert. Ob dieser auch gezogen wird, entscheidet sich in Szeged. Arft erklärte die komplizierte Regelung: „Bisher haben wir Frauen erst vier Quotenplätze für Olympia geholt. Es sind aber insgesamt sechs Plätze pro Nation möglich. Vor dem eigentlichen Weltcup werden die beiden Plätze ausgefahren.“ 

Entsprechend muss die gebürtige Bonnerin keine Platzierung erreichen, sondern sich auf der ungewohnten Strecke bestmöglich verkaufen: „Das wird aber anspruchsvoll, denn international geht auf dieser Distanz die Post ab. Ich habe nicht speziell auf 200 Meter trainiert, sondern werde quasi ins kalte Wasser geworfen.“ Arft schaffte am Ende den dritten Platz in dem Sprint-Rennen und darf weiter hoffen, dass sie mit nach Tokio fährt. 

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