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Robin Hood mal andersTheaterverein Rheidt ist nach Corona-Pause zurück auf der Bühne

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Bei der Probe: Fee Franke als Robin Hood und Sascha Paulus als König.

Niederkassel – Er stiehlt von den Reichen und gibt es den Armen – und er ist von sich selbst ziemlich begeistert. In der neuen Inszenierung des Theatervereins Rheidt wird auf amüsante Weise am Mythos Robin Hood gekratzt. Hausautorin Annika Hilger hat die Legende vom „Rächer der Enterbten“ kindgerecht gegen den Strich gebürstet und für ein Publikum ab dem Grundschulalter aufbereitet.

Hier zeigt sich schnell, dass der „König der Räuber“ ohne seine clevere Bande ziemlich aufgeschmissen wäre. Ob es Robin und seiner Bande gelingen wird, den Häschern von Prinz John und seinem Sheriff zu entkommen, wird sich Ende September in der Aula der Alfred-Delp-Realschule in Mondorf zeigen.

Theaterverein Rheidt: Mädels-Power dominiert in Sherwood-Forest

Dabei dominiert die Mädels-Power im legendären Sherwood Forest: Unter den 15 Mitwirkenden im Alter zwischen zehn und 18 sind gerade mal drei Jungs. Auch die Hauptfigur ist weiblich besetzt, wobei Fee Franke einen herrlich schnöseligen Robin Hood gibt. „Man muss eben flexibel sein“, findet Waltraud Rosenbaum, 2. Vorsitzende des Theatervereins.

Bei den beiden Aufführungen steht die junge Tamara Schulte erstmals auf der Bühne. Die Auftritte bedeuten auch die Rückkehr des Jugendensembles aus der zweijährigen Corona-Pause. „Wir haben die Zeit mit der Online-Inszenierung von »Der kleine Prinz« überbrückt, die inzwischen auf Youtube hochgeladen ist“, erzählt Daniel Gómez Sandow.

Der 23-Jährige hatte im Frühjahr als neureicher Golfclub-Gigolo Romeo von Hochnas für den Theaterverein auf der Bühne gestanden, „Robin Hood“ ist sein Debüt als Regisseur: „Einige neu entwickelte Figuren geben der Geschichte einen interessanten Dreh.“ Die Aufführung sei auch eine schöne Gelegenheit, einen Kindergeburtstag mal in einem besonderen Rahmen zu feiern, empfiehlt Gómez Sandow.

90. Jubiläum: Vorbereitungen für Winteraufführungen laufen bereits

Während sich das junge Ensemble auf die Premiere freut, nimmt das Raumproblem des Theatervereins an Schärfe zu: Noch bis Mai kann er seine bisherigen Wagenbau- und Lagerräume am Gladiolenweg kostenfrei nutzen, danach bittet der neue Eigentümer seine Mieter ordentlich zur Kasse. Doch die Suche nach einem neuen Standort sei bislang erfolglos geblieben, berichtet Waltraud Rosenbaum: „Wir wollen ja nichts geschenkt haben, sondern das Areal kaufen oder mieten.“ Betroffen sind zudem fünf weitere Vereine, die die Halle bislang ebenfalls nutzen. Dringend benötigt werden ein neues Grundstück oder etwa 1000 Quadratmeter geeigneter Lagerfläche.

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Derweil laufen die Vorbereitungen für die Winteraufführungen, die eigentlich schon 2020 gezeigt werden sollten, zum 90. Geburtstag des Theatervereins. Genauso heißt dann auch das Jubiläumsstück, das die Besucher in die komplizierten und urkomischen Abgründe einer italienischen Großfamilie führen wird.

„Robin Hood“ wird am Samstag, 24. September, und Sonntag, 25. September, jeweils um 15 Uhr gezeigt. Bestellungen und Verkauf unter 02208/22 30, weitere Informationen online.  

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