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„Ein unmögliches Verhalten“Schwangere werden im Impfzentrum Sankt Augustin abgewiesen

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Wer sich als schwangere Frau gegen Corona impfen lassen will, braucht eine schriftliche Bestätigung der Aufklärung des Gynäkologen. (Symbolbild) 

Rhein-Sieg-Kreis – Sie meinten, die Zustimmung des Gynäkologen für die Impfung der Schwangeren zu haben, holten sich einen Termin im Sankt Augustiner Impfzentrum – und wurden dort abgewiesen. Diese Erfahrung machten Volker Löhr und seine Frau aus Hennef.

„Ein echt unmögliches Verhalten, das aus meiner Sicht in keinster Weise zu entschuldigen ist,“ kommentierte der werdende Vater in einer E-Mail an die Redaktion. Er macht sich Sorgen um seine Frau und um den ungeborenen Sohn.

Kein Einzelfall: Schwangere benötigen schriftliche Erklärung des Gynäkologen

Dass das Vorgehen der Ärzte im Impfzentrum kein Einzelfall ist, bestätigt die Pressestelle des Rhein-Sieg-Kreises. Des Öfteren kämen impfwillige Schwangere und berichteten – wie im geschilderten Fall auch gestützt von der Zeugenaussage des Partners – vom mündlich erteilten Einverständnis des Frauenarztes für eine Covid-Impfung.

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Antonius Nolden von der Pressestelle des Kreises betonte, er habe Verständnis für die werdenden Eltern, die sich selbst und die ungeborenen Kinder schützen wollten. „Eine Empfehlung der Stiko (Ständige Impfkommission) zur grundsätzlichen Impfung von gesunden Schwangeren existiert nicht.

Ebenfalls sind die zur Verfügung stehenden Impfstoffe nicht ausdrücklich zur Verwendung bei Schwangeren zugelassen“, hatte der Rhein Sieg-Kreis Volker Löhr mitgeteilt. „Es muss sichergestellt sein, dass gemeinsam mit der werdenden Mutter eine informierte und partizipative Entscheidung zur Impfung getroffen und diese entsprechend dokumentiert wird“, heißt es in der E-Mail der Kreisverwaltung weiter.

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Der mündliche Bericht der Impfwilligen vom Einverständnis eine Facharztes reiche eben nicht, betont Nolden. Gleichzeitig könne die ausführliche Aufklärung von Schwangeren im Impfzentrum nicht geleistet werden, erklärt er.

Volker Löhr und seine Frau haben inzwischen eine Möglichkeit gefunden, sich impfen zu lassen. „Wir mussten etliche Stellen suchen, um hier einen Arzt zu finden, der trotz allem hilft“, berichtet Löhr. Er schlägt vor: „Als Lösung sollte man halt entsprechend informieren oder montags und freitags spezielle Termine für Schwangere einrichten.“

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