Ein Selfie vor dem RegenbogenGraffiti gegen Rassismus in Sankt Augustin

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„No racism“ ist einer der Schriftzüge, die auf der Graffiti-Wand zu lesen sind.

„No racism“ ist einer der Schriftzüge, die auf der Graffiti-Wand zu lesen sind.

  • Auf rund 250 Quadratmetern haben Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums Statements gegen Ausgrenzung und Diskriminierung verewigt.
  • Bei der Einweihung erinnerte NRW-Minister Dr. Joachim Stamp an die Gräueltaten während des Holocausts.
  • Das darf nie wieder passieren. Ich freue mich, dass sich junge Menschen hier engagieren“, sagte er.

Sankt Augustin – Dass ein Zeichen gegen Diskriminierung offenbar dringend notwendig ist, belegte Ali Dogan, Beigeordneter der Sankt Augustin: „Beim Aufbau dieser Bühne ist eine städtische Mitarbeiterin mit Migrationshintergrund heute Morgen rassistisch angegangen worden.“

200 Spraydosen im Einsatz

Auf der circa 80 Meter langen Wand im Park vor dem Einkaufszentrum haben 35 Schüler der Toleranz-AG des Albert-Einstein-Gymnasiums auf rund 250 Quadratmeter Statements gegen Ausgrenzung und Diskriminierung verewigt und dafür rund 200 Spraydosen verarbeitet. Beim Einweihungsfest erinnerte Dr. Joachim Stamp, NRW-Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, an die Gräueltaten während des Holocausts, dessen Opfern erst vor ein paar Tagen gedacht worden war. „Das darf nie wieder passieren. Ich freue mich, dass sich junge Menschen hier engagieren“, sagte Stamp, bevor er mit Dogan, Bürgermeister Klaus Schumacher und Schulleiter Michael Arndt die Gedenktafel einweihte.

Auf sieben Abschnitten zeigen die Bilder Appelle an alle Menschen, Diversität als gesellschaftliche Bereicherung zu erleben. Unter der Leitung der Künstler Markus Salgert und Markus Schmitz hatten sich die Schüler im Alter von elf bis 17 Jahren im November und Dezember auch nicht von Wind, Kälte und schlechtem Wetter abhalten lassen, ihr Engagement für Toleranz und Akzeptanz aus der Schule herauszutragen und sichtbar zu machen.

Obama, Regenbogen-Fahne und Flügel

Außer dem Namen des Projektes „8sam on the wall“ finden sich auf der Wand vier Gebäude, die für die vier Weltreligionen stehen. Ein Zitat von Barack Obama ist zu sehen, Regenbogen-Fahne und zwei riesige bunte Flügel laden den Betrachter zum Selfie ein.

Mehrere Hundert Gäste, darunter viele Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, feierten am Donnerstagnachmittag die offizielle Einweihung des Kunstwerks.

Gitarrenklänge von Clara

Die Künstler selbst erläuterten ihre Beweggründe, und die Schülerin Clara Clasen sang mit ihrer Gitarre das selbstkomponierte Lied „Song Of Change“, das sie eigens für den Termin komponiert hatte.

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Das Gemeinschaftsprojekt „8sam!“ wurde von der Stadt Sankt Augustin gemeinsam mit dem Verein Hotti ins Leben gerufen und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ gefördert.

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