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Gaststätte wird wiederbelebtSo sieht es aktuell im „Helikum“ in Sankt Augustin aus

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Das Helikum soll wieder Gaststätte werden. Die Altstadt-Gemeinschaft und die Ortsvorsteherin begrüßen die Pläne sehr.

Sankt Augustin –  In Menden freuen sich die Menschen, dass das Helikum wieder als Gaststätte eröffnet werden soll. Investor Mustafa Kaya hatte seine Pläne dazu im Ausschuss für Umwelt- und Stadtentwicklung vorgestellt (wir berichteten). Auf Nachfrage der Redaktion bestätigte er jetzt erneut: „Ich würde lieber heute als morgen anfangen, um das historische Gebäude zu sanieren.“

Die Gaststätte sei wichtig für die Menschen im Ort und ein Anker des sozialen Lebens. „Ich habe schon viele andere historische Gebäude in Hennef erfolgreich saniert, mein Baubetrieb hat das dazu nötige Fachwissen.“

Helikum in Sankt Augustin: Toiletten und Küche sind schon entkernt

Karl-Heinz Baumanns ist Vorsitzender der Altstadtgemeinschaft in Menden und „ist schon lange dran, dass das komplexe Fachwerkhaus endlich saniert und wiedereröffnet wird.“ Dass die Gebäudesubstanz das hergebe, zeigt er bei einem Gebäude-Rundgang mit der Redaktion. Durch die alte Scheune, die zu einem Gastraum umgebaut werden soll, geht es in den Innenhof.

Die Toiletten und die alte Küche sind schon komplett entkernt. „Die Substanz ist in Ordnung, hier braucht nichts abgerissen zu werden.“ Die Räume im Inneren des Haupthauses der ehemaligen Gaststätte sind sorgsam leergeräumt. Im alten Schankraum ist die Theke an ihrem Platz. „Die Leitungen funktionieren theoretisch noch“, so Baumanns.

Fast 200 Jahre war der Gebäudekomplex in Familienhand. Haus Lichtenberg hieß die Gaststätte früher nach den Inhabern. Hedi Helikum heiratete Norbert Kley. In den 1970 Jahren übernahmen beide von ihrer Tante Klara Helikum die Gaststätte, die nach ihrem Nachnamen benannt war. So ist zu erklären, dass an der Außenfassade zwei Schilder zu erkennen sind: Haus Lichtenberg und Helikum.

Helikum: Saal der Gaststätte war frühe gegenüber im Haus Menden

Gegenüber des Gebäudekomplexes liegt das Haus Menden. „Dort war früher der Saal der Gaststätte“, erklärt Baumanns. Er sei in den 80er Jahren abgerissen und an seine Stelle das Haus Menden errichtet worden. Als Ausgleich hätten die Familie Helikum das Haus Friedrich samt Grundstück bekommen, das direkt neben der Gaststätte liegt. Dort möchte der Investor gerne zwei Einfamilienhäuser neu erstellen. Baumanns hat auch einen Schlüssel für dieses Gebäude. „Das ist total baufällig“, warnt er.

Er schließt die Türe auf, Licht strahlt plötzlich in den dunklen Raum. Der Glaskünstler Armin Heick hatte hier zuletzt sein Atelier. Zahlreiche Balken sind aus der Decke gebrochen, hinter dem abgeplatzten Putz an den Wänden erkennt man Lehm. „Denkmalschutz gibt es hier nicht mehr“, berichtet Baumanns.

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Bei vielen Mendenern ist das Haus Friedrichs als alte Schule bekannt. „Meines Wissens nach, stimmt das nicht“, so Baumanns. Recherchen von ihm hätten ergeben, dass es die ehemalige Vikarieschule sei, die wenige Meter entfernt zu sehen ist. In seinem jetzigen Zustand könne man das Haus Friedrichs „nur noch abreißen“.

Sankt Augustin: Ortsvorsteherin begrüßt die Wiederbelebung der Kneipe

Auch Ortsvorsteherin Gudrun Burk sieht das so. „Vor 20 Jahren hätte man das Gebäude vielleicht noch retten können. Jetzt ist es zu spät.“ Die Diskussion um die alte Schule sei ihr bekannt. Es gebe da unterschiedliche Meinungen im Dorf. Fest stehe jedoch, dass das Haus sehr alt sei, eigentlich „viel zu schade, um es abzureißen.“ Doch daran könne man nun nichts mehr ändern.

Dass das Helikum wieder eröffnet werden könnte, begrüßt sie ausdrücklich. Die Menschen im Dorf hätten wieder einen Treffpunkt und viele Besucher des Haus Menden seien früher nach den Veranstaltungen gerne noch in die „Gaststätte gegenüber auf ein Bier oder Wein gegangen.“

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