Gesamtschule MendenNeuer Fachraumtrakt eingeweiht

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Rippen und Noppen auf den Böden weisen in der Gesamtschule nun den Weg von  Treppenhaus und Aufzug zu den Klassenräumen.

Sankt Augustin – In einem Neubautrakt der Gesamtschule Menden sind die Belange behinderter Schüler sichtbar berücksichtigt worden. In allen Fluren finden sich Keramiknoppen und -rippen auf den Böden.

Sie weisen als „Bodenleitsysteme“ Sehbeeinträchtigten im Gebäude die Wege von Treppenhaus und Aufzug zu den Klassenräumen und umgekehrt, so wie man es von Fußgängerüberwegen an Kreuzungen kennt. Das ist aber nicht alles, was die Stadt in der Fritz-Bauer-Gesamtschule für die Inklusion tut.

Gebäude C beherbert Oberstufen-Räume

Das wurde bei der feierlichen Eröffnung des Fachraumtraktes deutlich, der 7,2 Millionen Euro kostet. Er wird auch Gebäude C genannt und beherbergt die Klassenräume für die neue Oberstufe, die gerade mit dem ersten elften Jahrgang gestartet ist, sowie Fachräume, ein Selbstlernzentrum, einen „Snoezelraum“ zur Entspannung, Mehrzweckräume und den Lehrerstützpunkt.

Aula wird zur Mensa

Gebäude A auf dem Gelände, das Sankt Augustiner Schulpolitiker auch gern Campus nennen, stammt von der früheren Realschule. Im Gebäude B war einmal die Hauptschule untergebracht.

Für rund 19 Millionen Euro wird auf dem Campus um-, an - oder neugebaut. Unter anderem gehört dazu auch der Umbau der Aula zu einer Mensa für bis zu 1000 Schüler. Derzeit gibt es das Essen noch in einer provisorischen Container-Mensa.

Erste Abi-Prüfungen im Jahr 2020

Aktuell habe die Gesamtschule 750 Schülerinnen und Schüler, 70 im ersten Oberstufen-Jahrgang, sagte Schulleiterin Stephani Overhage. Sie freue sich schon auf die ersten Abiturprüfungen, die im Jahr 2020 in dem neuen Gebäude C stattfinden.

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Bei der Feier waren ein  Poetry-Slam, Gesang und Pantomime mit den drei Grundfarben zu erleben. 

Für den jungen Stadt-Schuldezernenten Ali Dogan war es nach nur zehn Monaten im Amt die erste große Einweihung, die er glücklich, aber erschöpft erlebte. „Wegen der Geburt meiner Tochter habe ich sechs Nächte kaum geschlafen“, entschuldigte er sich am Rednerpult und bekam dafür den meisten Applaus, zumal er mit dem Satz geschlossen hatte: „Wo Kinder sind, ist goldenes Zeitalter.“

Genügend Platz auch für Rollstühle

Damit daran auch alle Kinder und Jugendlichen teilhaben können, hat der Aufzug nicht nur Knöpfe zum Drücken, sondern auch sprachliche Bedienelemente. Türen und etwa auch die Tischreihen im Computerraum sind so ausgelegt, dass Elektro- und normale Rollstühle ausreichend Manövrierplatz haben.

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Schüler sitzen in einem der Fachräume schon mal Probe.

Der Alarm in Brand- oder Notfällen ist nicht nur akustisch wahrnehmbar, sondern auch optisch durch aufblitzende Lampen. Behindertengerechte Toiletten gehören dazu, elektrische Türöffner, zusätzliche Blindenschrift an den Schildern neben den Klassen- und Fachraumtüren.

Hörbeeinträchtigte erhalten Hilfe über Hörschleifen, die den Empfang in ihrem Hörgerät verbessern, womit sie dem Unterrichtsgeschehen leichter folgen können. Die Bauarbeiten im Schulzentrum Menden haben bereits 2014, damals mit Gebäude B (Fassadensanierung, Wärmedämmung, neue Fenster) begonnen.

Schüler und Lehrer müssten auch noch eine Weile mit Baulärm leben, bat Bürgermeister Klaus Schumacher für die noch folgenden Arbeiten um Verständnis.

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