Getötete 17-Jährige in Sankt Augustin19-Jähriger wegen Mordes angeklagt
Blumen und Kerzen vor der Unterkunft, wo die 17-Jährige tot aufgefunden wurde.
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Sankt Augustin/Bonn – Nach dem Verbrechen an einer 17-Jährigen, die in einer städtischen Notunterkunft in Sankt Augustin im Dezember tot gefunden worden war, hat die Bonner Staatsanwaltschaft einen 19-jährigen Bewohner wegen Mordes zur Verdeckung einer Straftat, Vergewaltigung sowie schwerer Körperverletzung angeklagt, wie ein Bonner Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte.
Der Deutsch-Kenianer, der seit Kindertagen in Deutschland lebt, soll das Mädchen in der Nacht zum 1. Dezember 2018 in seinem Zimmer vergewaltigt und anschließend erstickt haben. Laut Anklage soll die 17-Jährige, die aus Unkel (Kreis Neuwied) stammt, dem Angeklagten nach dem sexuellen Übergriff gedroht haben, ihn bei der Polizei anzuzeigen. Daraufhin habe sie sterben müssen.
In Bonn kennengelernt
Der Angeklagte hatte die 17-Jährige am Abend zuvor mit anderen Freunden am Bonner Rheinufer kennengelernt; gemeinsam waren sie durch Bonner Kneipen gezogen; da das Mädchen den letzten Zug nach Hause verpasst hatte, hatte der Angeklagte ihr angeboten, dass sie bis zum nächsten Morgen bei ihm bleiben könnte. Gemeinsam waren sie mit dem Bus nach Sankt Augustin gefahren.
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Die Familie des Mädchens hatte bereits am nächsten Tag eine Vermisstenanzeige aufgegeben; die ältere Schwester konnte schließlich über soziale Medien erfahren, mit wem die 17-Jährige zuletzt Kontakt hatte.
Der Angeklagte, der als Wohnungsloser in der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft lebte, hatte zwei Tage lang vergeblich versucht, die Leiche aus seinem Zimmer zu beseitigen: Dafür soll er unter anderem Müllsäcke besorgt und auch einen Einkaufswagen gestohlen haben.
Als am 3. Dezember die Polizei ihn vor der Unterkunft erwartete, räumte er ein, dass das Mädchen tot in seinem Zimmer liege. Was in der Nacht passiert war, wollte er zunächst nicht erzählen. Später räumte er ein, Gewalt angewandt und sie getötet zu haben. Der Prozess findet demnächst vor dem Bonner Schwurgericht statt; er ist noch nicht terminiert. (ucs)