Infrastruktur fehltIn Sankt Augustin gibt es zu viele Gefahren für Radfahrer

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Obwohl auf der rechten Seite ein ausgebauter Radweg vorhanden ist, müssen Radfahrer auf die Bonner Straße ausweichen.

Sankt Augustin – Eine der gefährlichsten Stellen für Radfahrer im Stadtgebiet befindet sich für Manfred Monreal an der B 56. „Dort, wo die Radfahrer in Richtung Siegburg etwa 100 Meter vor der Aral-Tankstelle an der Kreuzung Sandstraße auf die Bonner Straße müssen, ist es viel zu eng“, kritisiert der amtierender Sprecher der Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Bei der Vorstellung der Ergebnisse des Fahrradklimatests für das Stadtgebiet ging es auch um konkrete Beispiele. Und diese Stelle liegt ihm besonders am Herzen. In der „Liste der Grausamkeiten“ gegen Radfahrer ist dieser Straßenabschnitt für ihn „ein völlig unverständliches Paradebeispiel“.

Im vergangenen Jahr hatte die Stadtverwaltung angeordnet, dass der Radweg nicht mehr benutzt werden dürfe, weil Autofahrer, die auf das Tankstellengelände beziehungsweise den Bank-Parkplatz abbiegen, Radfahrer übersehen, berichtet Monreal. Dort hätten sich Unfälle ereignet. Für die Verwaltung sei die einfachste Lösung gewesen, die Radfahrer auf die Straße zu verbannen und den Weg zu sperren. „Dass dadurch ein neuer, viel größerer Gefahrenpunkt entsteht, interessierte damals wohl keinen.“

Rhein-Sieg: Das Radklima in Sankt Augustin wird mit 3,93 bewertet

Grundsätzlich sind die Bürger zufriedener mit dem Radklima in der Stadt als noch im Jahr 2019. Die Gesamtbewertung auf einer Schulnotenskala stieg bei der Befragung im Herbst von 4,12 auf 3,93.

Peter Lorscheid, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, betonte, die Einführung eines Fahrradverleihsystems sei positiv aufgenommen worden. Für die Bürger wichtig sind die zahlreichen Infrastruktur-Kriterien, bei denen Sankt Augustin allerdings meist nicht über eine Bewertung von 4,0 hinauskommt. „Damit die Bewertungen auch hier besser werden, muss die Stadt Augustin in den nächsten Jahren konsequent die begonnenen Projekte vollenden und weitere Planungen auf den Weg bringen“, mahnte Lorscheid an. Dazu gehörten bessere Radpendlerrouten.

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Am besten bewertet wurde in Sankt Augustin die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,6), daneben erreichten auch die Möglichkeiten zum zügigen Radfahren (3,0), die Beteiligung verschiedener Bevölkerungsgruppen am Radfahren (3,1) und die Fahrradwegweisung (3,2) akzeptable Bewertungen.

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