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Kinderherzzentrum Sankt AugustinBürger fürchten um Fortbestand des Krankenhauses

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Kittel eines Arztes (Symbolbild)

Kittel eines Arztes (Symbolbild)

  • Zahlreiche Mitarbeiter und leitende Ärzte sind bereits zum neugegründeten Zentrum in Bonn gewechselt.
  • Die SPD fordert mehr Engagement des Kreises für den Erhalt des Krankenhauses.
  • Einige Parteien sind sogar für die Enteigung und Rückkehr in kommunale Trägerschaft.

Sankt Augustin – Es sollte ein Prestigeobjekt des Kreises werden nach dem Bonn-Berlin-Beschluss im Jahr 1991. Die Region sollte einen medizinischen Schwerpunkt in Deutschland bilden. Im Rahmen des Strukturausgleichs wurden damals für die Errichtung des deutschen Kinderherzzentrums der Asklepios-Klinik in Sankt Augustin Mittel in Höhe von 5,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Seit seiner Gründung im Jahr 2000 hat das Kinderherzzentrum erfolgreich gearbeitet“, so die Pressestelle des Kreises.

Nun hat die Uniklinik in Bonn ein Kinderherzzentrum gegründet. Leitende Ärzte des Herzzentrums in Sankt Augustin sowie zahlreichere weitere Ärzte und Pflegekräfte sind inzwischen dorthin gewechselt. Schon im Jahr 2016 wurde „aus Kostengründen“ die Entbindungsabteilung in Sankt Augustin geschlossen. Viele Bürger machen sich mittlerweile um den Fortbestand des Krankenhauses Sorgen.

Der Rhein-Sieg-Kreis muss für die Sicherung der Gesundheitsvorsorge kämpfen

Die SPD-Kreistagsfraktion fordert jetzt, dass „die Politiker in der Region an einem Strang ziehen sollen, um die Zukunft der Kinderklinik zu sichern“, betont Vorsitzender Denis Waldästl, der auch Kandidat der Sozialdemokraten für die nächste Landratswahl ist. Er kritisiert, so eine Pressemitteilung, dass die Kreisverwaltung sich des Problems nicht annehme und vor allem auf die fehlende rechtliche Zuständigkeit verweise.

„Der Rhein-Sieg-Kreis darf nicht länger in der Zuschauerrolle bleiben, sondern muss auf den Platz und für die Sicherung der Gesundheitsversorgung für Kinder- und Jugendliche im Rhein-Sieg-Kreis kämpfen“, so Waldästl. Es sei notwendig, dass kurzfristig Gespräche zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis, der Bundesstadt Bonn, der Stadt Sankt Augustin, der Konzernleitung von Asklepios und der Leitung der Uniklinik Bonn unter Beteiligung des Landes geführt werden, um ein Zukunftskonzept für den Standort der Kinderklinik Sankt Augustin zu entwickeln.

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