Handy am SteuerNeue Hinweise zu Lkw-Unfall – A3-Sperrung aufgehoben

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Die Bergungsarbeiten sind auch am Freitagmittag noch in vollem Gange.

Königswinter/Sankt Augustin – Bis zum späten Nachmittag blieb das Autobahnkreuz Bonn/Siegburg und die A 3 zwischen dem Autobahnkreuz und der Anschlussstelle Siebengebirge in Fahrtrichtung Frankfurt gesperrt, der umgeleitete Verkehr staute sich auf den Umgehungsstrecken. Ein schwerer Unfall mit zwei Lkw rund 1200 Meter vor der Anschlussstelle Siebengebirge am späten Donnerstagabend verursachte auch noch am Freitag Verkehrschaos.

Bergung mit Spezialkränen

Die Bergung der Unfallfahrzeuge mit zwei Spezialkränen dauerte bis zum Nachmittag, weil zunächst die Ladung geborgen werden musste. Der Anhänger war aufgerissen, das Stückgut hatte sich über mehrere Fahrbahnen verteilt.

Unfall A3 Königswinter3

Direkt neben der A3 verläuft an dieser Stelle die ICE-Strecke Köln-Frankfurt. Einsatzkräfte suchten die Gleise nach Trümmern ab. 

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte ein 62 Jahre alter Fahrer eines Gespanns gegen 21.10 Uhr auf der mittleren der drei Fahrspuren einen 40-Tonner aus der Türkei überholt. Der driftete laut Polizei plötzlich nach rechts ab, stieß gegen die Leitplanke und schleuderte auf die Mittelspur, wo er mit dem überholenden Lkw kollidierte. Die Wucht des Zusammenstoßes war so groß, dass Zugmaschine und Anhänger des 62-Jährigen auf die Seite kippten, der 40-Tonner schleuderte nach rechts und durchbrach die Lärmschutzwand. Beide Fahrer wurden schwer verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Ein Alkoholtest bei dem 50-jährigen Fahrer des 40-Tonners ergab einen Wert von etwa einem Promille. Zudem gab es, so die Polizei, Hinweise darauf, dass er während der Fahrt das Handy benutzt hat.

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Feuerwehr war entsetzt über Gaffer

Wie ein Sprecher der Kölner Polizei berichtet, verzögerte sich der Rettungseinsatz massiv. „Die Rettungsgasse wurde nicht gebildet, daher haben wir für die Feuerwehr zwei Fahrspuren gesperrt“, teilte der Sprecher mit. Gaffer erschwerten zusätzlich den Einsatz. Das bestätigte Sascha Lienesch, Sprecher der Feuerwehr Sankt Augustin: „Die Rettungsgasse war katastrophal. Die ersten Einsatzkräfte und der Rettungsdienst mussten auf der Autobahn anhalten und 300 Meter zur Unfallstelle zu Fuß laufen, weil sie nicht durchkamen.“

Unfall Siebengebirge 1

Ein Lkw wurde durch die Wucht der Kollision auf die Seite geschleudert.

Man habe davon ausgehen müssen, der Fahrer des 40-Tonners sei schwerst verletzt – wäre das wirklich der Fall gewesen, hätte das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer „ein Leben kosten können“, so Lienesch.

Stau auf der A3 bildete sich sofort

Der Löschzug Ittenbach der Feuerwehr Königswinter wurde daher zur Unterstützung gerufen, um von der Gegenfahrbahn aus zu helfen, die Kräfte konnten aber schnell wieder abrücken. Insgesamt 80 Wehrleute aus Sankt Augustin und Königswinter unter Leitung von Stadtbrandinspektor Herbert Maur waren im Einsatz. Das Verkehrsunfallaufnahmeteam aus Köln rückte an, das THW leuchtete die Unfallstelle aus.

Ein Stau von mehr als zehn Kilometern Länge hatte sich am Abend gebildet, die Polizei leitete den Verkehr an der Unfallstelle vorbei. In dem Abschnitt fahren pro Tag nach Daten des Landesbetriebs Straßen NRW im Schnitt mehr als 60 000 Fahrzeuge pro Tag in Richtung Süden.

A3 Kreuz Siegburg

Durch die Sperrung der A 3 in Fahrtrichtung Frankfurt bildeten sich auch auf den Ausweichstrecken lange Staus.

Weil der 40-Tonner die Lärmschutzwand zur ICE-Strecke durchbrochen hatte, hatte die Bundespolizei den Zugverkehr kurzzeitig gestoppt. „Wir haben mit einem Helikopter und Beamten am Boden nach Teilen auf der Bahnstrecke gesucht“, erläuterte ein Sprecher der Bundespolizei. Angaben zur Höhe des Schadens gab es am Freitag noch nicht. (mit mab und rkl)

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