Mehrere Hunderttausend Euro SchadenAsbest bei Großbrand in Sankt Augustin freigelegt

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Brand in Sankt Augustin

Das Feuer war schon von weitem sichtbar.

Sankt Augustin – Die dichte, schwarze Rauchwolke war am Dienstagnachmittag schon von weitem zu sehen, von Menden aus genau so wie von Hennef oder Siegburg. Nach Dachdeckerarbeiten war der Dachstuhl  einer großen 50 mal 20 Meter großen Lagerhalle der Nachbarschaftshilfe an der Ringstraße in Buisdorf in Brand geraten.

Um 14.58 Uhr wurde Alarm ausgelöst. Als die ersten Einsatzkräfte der Löschgruppe Buisdorf kurz darauf eintrafen, schlugen die Flammen bereits mehrere Meter in die Höhe. Auf einer Fläche von 25 mal 15 Metern hatte sich ein Vollbrand entwickelt. Eternit-Platten zersprangen durch die Hitzeeinwirkung, die noch an der Frankfurter Straße spürbar war.

Rund 120 Wehrleute kämpften mit dem Feuer

Es hörte sich an wie zahlreiche, kleine Explosionen hintereinander. Der zuerst eintreffende Einsatzleiter, Stadtbrandinspektor Andreas Wielpütz, ließ sofort weitere Einheiten nachalarmieren. „Es  wurde Vollalarm für die Stadt ausgelöst, dazu kamen drei Alarmgruppen aus anderen Kommunen“, sagte Feuerwehrpressesprecher Sascha Lienesch. So wurde unter anderem der Teleskopmast aus der Kreisstadt an die Einsatzstelle gebracht. Rund 120 Wehrleute bekämpften schließlich das Feuer.

Die Buisdorfer bauten sofort eine sogenannte Riegelstellung auf, um zu verhindern, dass der Brand auf die angrenzende Werkstatt  eines anderen Betriebes  übergriff. Das gelang ihnen; das Möbellager und die darin aufgebaute Werkstatt allerdings konnten sie nicht mehr retten. Inzwischen hatte der Leiter der Sankt Augustiner Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Herbert Maur, die Einsatzleitung übernommen.

Mit einem massiven Löschangriff durch die anderen Löschgruppen und Löschzüge über zahlreiche Rohre konnten die Trupps unter Atemschutz das Feuer eindämmen und eine weitere Ausbreitung verhindern. Dafür gingen sie von allen Seiten vor, ein Trupp wagte sich sogar ins Innere, konnte dort jedoch nicht lange bleiben, weil Teile des Dachs herunterstürzten.

Rauchmelder warnten Mitarbeiter

Die Mitarbeiter aus dem Gebäude und dem angeschlossenen Verkaufsladen hatten sich bereits vor Eintreffen der Feuerwehr ins Freie gerettet. Rauchmelder hatten sie gewarnt. Die Dachdecker hatten sich ebenfalls in Sicherheit bringen können. Sie wurden von der Polizei noch während der aufwendigen Löscharbeiten vernommen.

Über die Warn-App Nina wurde die Bevölkerung in dem Stadtteil aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Kurz nach 17.30 Uhr folgte die Entwarnung. Das Landesamt für Umwelt und Naturschutz wurde ebenfalls informiert. Bei dem Brand wurde Asbest freigeletzt, der sich im Dach befand. Dieser müsse nun fachgerecht entsorgt werden.

Mehrere Hunderttausend Euro Schaden

Mit den Arbeiten sollte das sanierungsbedürftige Dach ausgebessert werden. Messgruppen standen bereit, um Belastungen durch den Rauch feststellen zu können. Weil die Wolke sich aber schnell verzog, kamen sie nicht mehr zum Einsatz. Die Frankfurter Straße musste ebenso komplett gesperrt werden wie die Ringstraße selbst.

Polizisten leiteten den Verkehr um. Ob die Dachdecker wirklich den Brand verursacht haben, ist noch unklar und ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Spezialisten der Kreispolizei werden die Einsatzstelle untersuchen. Der Schaden liegt nach ersten vorsichtigen Schätzungen bei mehreren Hunderttausend Euro.

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