MillimeterarbeitBahnwaggon wird für Polizeiübung nach Sankt Augustin transportiert

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Nur fünf Zentimeter Platz ist zwischen dem Dach des Waggons und der Brückendecke.

Nur fünf Zentimeter Platz ist zwischen dem Dach des Waggons und der Brückendecke.

Sankt Augustin – Siegfried Irmler kontrolliert persönlich jede Schraube mit dem Ringschlüssel, ob sie wirklich fest sitzt. Erst dann darf der Bahnwaggon vorsichtig auf die provisorischen Schienen gleiten. „Hoffentlich reicht die Höhe“, sagt Walter Dederichs, Leiter der Bereitschaftspolizei, besorgt. „Wir haben nur fünf Zentimeter Platz.“

Dass eine Bahn unter einer Brücke durchfährt, ist eigentlich nichts Besonderes. Doch diesmal wurden eigens Gleise von einer Spezialfirma auf der Bundesgrenzschutzstraße verlegt, damit ein Doppelstockwaggon dort hindurchpasst. Die Bundespolizei hat ihn erworben, um vor Ort ihre Einsatzkräfte schulen zu könne.

Aus dem Nahverkehr

Der Waggon

Der Doppelstockwagen wurde bislang von der Deutschen Bahn Regio, einer Tochterfirma der Deutschen Bahn AG, im Nahverkehr eingesetzt. Er stand zuletzt in Mukran/Rügen auf dem Abstellgleis.

46 Tonnen

Der Waggon ist 27 Meter lang, wiegt 46 Tonnen und ist rund 30 Jahre alt. Im Rahmen der Ordnungspartnerschaft zwischen Bahn und Bundespolizei wurde er vor dem Kauf aufgearbeitet und neu lackiert. (vr)

Die Beamten werden regelmäßig zur Überwachung von Bahnanlagen, Bahnhöfen und Zügen eingesetzt, „häufig anlässlich der An- und Abreiseüberwachung von Fußballfans oder Demonstrationsteilnehmern“, berichtet Astrid Strobl von der Bundespolizei.

Im Mai nächsten Jahres wird auf dem Kasernengelände eine Übungshaltestelle, sogar mit Fahrkartenautomat, eingerichtet sein. Dort soll der Doppelstockwaggon stehen. 

Sechs Stunden dauerte der Transport

Udo Kaiser, Regionalbereichsleiter Sicherheit bei der Bahn, hat den Transport des Waggons organisiert. Mit einem normalen Zug wurde der Doppelstockwagen am Sonntag zum Güterbahnhof Köln-Eifeltor gebracht.

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Dort kam er auf das Gleis der Rhein-Sieg-Eisenbahn, wurde nachts nach Pützchen gefahren und dort am Montag auf den Schwertransporter verladen. „Seit Mai waren wir mit dem Projektbeschäftigt“, berichtet Kaiser. Von 9 bis 15 Uhr dauerte der problemlose Transport, die Brücke war das einzige Nadelöhr auf dem Weg.

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