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Sankt AugustinHuma-Center trotz einiger Leerstände mit Auslastung zufrieden

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Mit Bildern sind die Schaufensterscheiben der Ladenflächen beklebt, die zurzeit noch nicht vermietet sind.

Mit Bildern sind die Schaufensterscheiben der Ladenflächen beklebt, die zurzeit noch nicht vermietet sind.

  • Nach dem Umbau des Huma-Einkaufszentrums zeigt sich Center-Manager Klaus Kricks zufrieden.
  • Siegburg und Troisdorf hatten gegen das Projekt geklagt, weil die Angst bestand, dass Kunden abwandern würden.
  • Im Artikel lesen Sie alles zu den Hintergründen.

Sankt Augustin – Beklebt sind viele Schaufenster im Huma-Einkaufszentrum, auch nach über ein Jahr seit der Eröffnung im September 2018 gibt es dort Leerstände. Center-Manager Klaus Kricks ist dennoch zufrieden mit der Vermietungsquote in seinem Haus. „Wir sind im vorigen Jahr mit einer Auslastung von 75 Prozent der Flächen gestartet, jetzt sind wir bei 87,5.“

39 000 Quadratmeter sind im Angebot, Platz für 140 Geschäfte waren ursprünglich in dem Gebäude geplant. Zurzeit sind dort 83 Läden zu finden. „Da aber viele Flächen zusammengelegt wurden, ist aktuell noch Platz für rund 25 Konzepte.“

„Handel bedeutet Wandel“ umschreibt Kricks das tägliche Geschäft. Bei der Vorstellung der Pläne für den Umbau des alten Huma im Jahr 2013 sollten die Weichen für die Zukunft gestellt werden. „Unser altes Konzept entspricht nicht mehr den Anforderungen der Zeit“, sagte damals der Geschäftsführer Albert Heinermann, „viele Konsumenten schauen sich Waren im Ladenlokal an und kaufen das Produkt im Internet. Deshalb geht der Trend langfristig zu kleineren Verkaufsflächen.“

Ladenlokale als Schaufenster

Als Schaufenster für den Kunden sollten die kleinen Ladenlokale dienen, um die Waren aus dem Internet auch mal „sehen und anfassen“ zu können. Doch das ist fünf Jahre her. „Heute sind wieder größere Einheiten gefragt. Die Konzepte haben sich verändert“, erläutert Kricks. Das bedeute jedoch nicht, dass es „eine grundlegende Wende gegeben hat. Nach wie vor überlegen sich viele Händler sehr genau, ob sie ein zweites Ladenlokal eröffnen“.

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Deshalb hätten es Unternehmer mit neuen Geschäftsideen schwer. Da drohe auch schon mal „eine harte Landung nach wenigen Wochen“. Daher vermiete er keine Flächen, „nur damit die Läden nicht leer sind“. Wenn das Geschäftskonzept nicht schlüssig sei, „warten wir lieber auf einen Mieter“, der auch länger bleibe. Dass es auf dem Markt zurzeit nicht einfach sei, bestätigt Kricks. „Alle großen Center kämpfen mit Leerständen.“

Siegburg und Troisdorf hatten geklagt

Er rechne damit, „dass es in absehbarer Zeit eine Marktbereinigungsphase geben wird“, sagt Kricks. Nicht jeder könne sein „Geschäftsmodell von rechts auf links drehen, um den neuen Marktanforderungen gerecht zu werden“. Und viele neue Unternehmen müssten erst behutsam in den hart umkämpften Markt reinwachsen. „Unsere Kunden gibt es schon, wenn sie die richtige Größe haben, dann werden sie bei uns Flächen finden, um weiter zu wachsen.“

Siegburg und Troisdorf hatten gegen das Projekt geklagt. Zahlreiche Geschäftsinhaber hatten Sorge, dass Kunden nach Sankt Augustin abwandern. Vor allem das Angebot im Bekleidungssektor wurde als Gefahr gesehen. Die Städte verloren jedoch den Prozess. Sissis Vassiliadis, Sprecher des Siegburger Verkehrsvereins, sieht diese Sorge jedoch bestätigt.

„Einige unserer Mitglieder haben bis zu zehn Prozent Frequenzverlust, nachdem Huma eröffnet hat.“ Ob das allerdings so bleibt, kann er nicht sagen. „Wenn die Innenstadt in Siegburg, wie zum Beispiel das Goldberg-Areal, attraktiv entwickelt wird, kann ich mir vorstellen, dass wieder viele Menschen zum Bummeln in die City gelockt werden.“

Thomas Zacharias von der Troisdorfer Wirtschaftsförderung Trowista sieht heute keine Probleme mehr wegen des Einkaufscenters. „Anfangs gab es einige Frequenzverluste, weil die Leute beim Huma schauen wollten. Das ist aber heute nicht mehr zu bemerken.“ Das hätten große Händler in Gesprächen bestätigt.

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