Absage des Siegburger KeramikmarktsKreatives Warten aufs nächste Mal

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Diesen Gruß schickte Sabine Moshammer, Teilnehmerin des Keramikmarktes, aus Linz an das Organisationsteam.

Diesen Gruß schickte Sabine Moshammer, Teilnehmerin des Keramikmarktes, aus Linz an das Organisationsteam.

Siegburg – „Nicht durchdrehen und schön zentriert weitermachen“, mahnt Sabine Moshammer; neben sich ein Tonklumpen, der darauf wartet, zum Kunstwerk geformt zu werden. Aus der Werkstatt der Linzer Töpferin erreichte Ines Hasenberg in Siegburg diese Grußkarte – wie auch viel andere aufmunternde und verständnisvolle Post von Kolleginnen und Kollegen.

Denn Hasenberg hatte mit dem Organisationsteam den für 11./12. Juli geplanten Siegburger Keramikmarkt wegen der Corona-Pandemie im Mai absagen müssen – „schweren Herzens“, wie sie sagt. Von der Absage betroffen ist auch die parallele Präsentation der ungarischen Keramikerin Maria Geszler-Garzuly im Stadtmuseum.

Zusagen bleiben erhalten

Bis Ende August sind alle Großveranstaltungen und damit auch Spezialmärkte verboten. Über eine Verlegung in den Herbst hatte das Team nachgedacht, aber wieder verworfen. „Der Mindestabstand von 1,5 Metern dürfte kaum realisierbar und die Besucherströme nicht lenkbar sein“, sagt Ines Hasenberg. Auch wollen die Kunden den Ton anfassen, unter den Händen spüren – gerade in der individuellen Haptik besteht ja ein Reiz moderner Studiokeramik. So ist das zweite Juliwochenende 2021 für die Neuauflage angepeilt.

„Das Schöne ist: Alle Keramiker, darunter einige Neuentdeckungen, behalten ihre Zusage“, berichtet Hasenberg erfreut. Schon im Februar hatte die Jury 86 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus einem Feld von rund 150 Bewerbungen ausgewählt. Sponsoren waren gewonnen, Plakate und Flyer entworfen, Caterer und Wachpersonal engagiert worden. Um die Organisation kümmern sich außer dem Atelier Hasenberg die Leiterin des Stadtmuseums, Dr. Gundula Caspary, außerdem Miriam Rousseau, Petra Göldner und Beate Johl von der Tourismus-Abteilung.

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„Um unser Netzwerk mit den Künstlern weiter zu pflegen, haben wir ein Konzept entwickelt, das die Zeit bis zum nächsten Markt keramisch inspiriert ausfüllt“, sagt Hasenberg. So ist voraussichtlich ab Ende Juni im Ausstellungsraum des ICE-Bahnhofs eine kleine Auswahl von Skulpturen und Gefäßen zu sehen. Auf der städtischen Homepage gibt es dann auch eine Präsentation mit Verlinkung zu den vorgesehenen Marktteilnehmern. Außerdem arbeitet das Team daran, den Siegburger Keramikpreis künftig in jährlichem Turnus zu vergeben (bislang alle zwei Jahre). Die europaweiten Werbeaktivitäten für 2021 haben bereits begonnen, ist doch die Veranstaltung mittlerweile zur Veranstaltung mit internationaler Ausstrahlung avanciert.

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