Eine Million Besucher in 30 JahrenSiegburger Stadtmuseum feiert mit freiem Eintritt

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Einen echten Warhol – handsigniert und nummeriert – brachten die VR-Bank Rhein-Sieg und der Förderverein mit: (v.l.) Dr. Martin Schilling, Andrea Schrahe (beide VR-Bank), Klaus Hartmann (Förderverein), Dr. Gundula Caspary, Herbert Spieker (beide Stadtmuseum).

Einen echten Warhol – handsigniert und nummeriert – brachten die VR-Bank Rhein-Sieg und der Förderverein mit: (v.l.) Dr. Martin Schilling, Andrea Schrahe (beide VR-Bank), Klaus Hartmann (Förderverein), Dr. Gundula Caspary, Herbert Spieker (beide Stadtmuseum).

Siegburg – Rund eine Million Besucher in mehr als 250 Ausstellungen, 276 Museumsgespräche, Hunderte von Konzerten und Veranstaltungen: Die drei Jahrzehnte des Stadtmuseums seien eine Erfolgsgeschichte, stellte Leiterin Gundula Caspary fest. Bürgermeister Franz Huhn („Das Haus bringt Geist und Seele in die Stadt“) und Caspary reflektierten bei einem Pressetermin die drei Jahrzehnte, die für die Museumsleiterin eine „Erfolgsgeschichte“ darstellen.

Am 11. Dezember 1985 beschloss der Stadtrat, das Geburtshaus des Komponisten Engelbert Humperdinck, das seinerzeit dem Land gehörte, in ein Museum für die Stadt Siegburg umzubauen. Baubeginn nach den Gestaltungsplänen des heimischen Architekten Hartmut de Corné war der 28. März 1988, der Grundstein wurde am 10. Juni im selben Jahr gelegt, am 19. Mai 1990 das Haus eröffnet. „Mitten in der politischen Zeitenwende von Mauerfall und Wiedervereinigung“, wie der stellvertretende Museumsleiter Herbert Spieker in der 67. Ausgabe der Siegburger Heimatblätter schreibt, die sich dem Jubiläum widmen.

Ein Schriftzug erinnert an die Grundsteinlegung 1988.

Ein Schriftzug erinnert an die Grundsteinlegung 1988.

Im Zeitraffer zeigen Spieker und Co-Autor Jan Gerull die Eckpunkte auf, erinnern an die „heftige Diskussion“, ob der Umbau des Hauses, das für gut zwei Millionen Mark gekauft worden war, als „kleine“ oder „große Lösung“ umgesetzt werden sollte. Letztere setzte sich durch, was schließlich ein Drei-Säulen-Konzept als Veranstaltungszentrum, Ausstellungshalle und Museum für die dauerhafte Bleibe der um 1900 begonnenen heimatgeschichtlichen Sammlung ermöglichte.

Franz Huhn unterstrich die Bedeutung des Hauses für die Bürger: „Siegburger können sich orientieren an dem, was war, als die Keramikstadt Siegburgs Blüte bedeutete.“ Er erinnerte an die „illustren Gäste“ (siehe Kasten), vom damaligen Bundespräsident Roman Herzog, Sopranistin Edda Moser, Fußballern wie Uwe Seeler und Franz Beckenbauer, die sich mit dem Siegburger Wolfgang Overath trafen, bis zu Politikern wie Heiner Geisler und Norbert Blüm. Und er erzählte von einer „langen Nacht“ im Museum“ mit Alice Schwarzer. Der Stadtchef hob die vielbeachtete, vom Siegburger Markus Bröhl initiierte Konzertreihe „Resonanzen“ ebenso hervor wie Ausstellungen bedeutender Künstler, erzählte von Malern, die die Vorzüge der Ausstellungshalle zu schätzen gewusst hätten: „Sie wären nicht gekommen, wenn wir das Haus nicht so gehabt hätten, wie wir es haben.“

Architekt Hartmut de Corné.

Architekt Hartmut de Corné.

Von einem „lebendigen und attraktiven Zentrum für Geschichte, Kunst und Kultur, das in der Region seinesgleichen sucht“, sprach Gundula Caspary. Sie durfte sich über das Geschenk freuen, das Fördervereinsvorsitzender Klaus Hartmann und VR-Bank-Vorsitzender Martin Schilling mitbrachten: eine handsignierte Collage Andy Warhols mit illustrierten Konterfeis deutscher Persönlichkeiten.

Namhafte Gäste

Ausstellungen:

Günter Uecker (Maler und Objektkünstler), Markus Lüpertz (Maler und Bildhauer), Harald Naegeli (Street-Art-Künstler, bekannt als „Sprayer von Zürich“), Armin Mueller-Stahl (Schauspieler und Maler), Oliver Jordan (Maler)

Resonanzen-Reihe:

Anette Dasch (Opernsängerin), Albrecht Meyer (Oboist, Berliner Philharmoniker), Olga Scheps (Pianistin), Christian Tetzlaff (Violinist), Lisa Batiashvili (Violinistin), Benjamin Appel (Posaunist, Münchner Philharmoniker)

Zum 30-jährigen Bestehen können Besucher das Stadtmuseum am kommenden Sonntag von 10 Uhr bis 18 Uhr bei einem Tag der offenen Tür und bei freiem Eintritt besichtigt werden – unter Beachtung der geltenden Corona-Regeln einschließlich Maskenpflicht.

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