JugendarbeitSiegburger Fachausschuss führt hitzige Debatte über „Bahnhof Brückberg“

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Für die Jugendarbeit in Siegburg-Brückberg sollen ausrangierte Eisenbahnwaggons aufgestellt werden.

Siegburg – Zu der erwartet kontroversen Debatte im Jugendhilfeausschuss haben die beiden Eisenbahnwaggons geführt, die die Stadt für die Jugendarbeit auf dem Brückberg anschaffen will: Petra Schonlau (CDU) kritisierte, dass die Stadt die Waggons bereits für einen Kauf reserviert habe, ohne eine Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben zu haben: So habe die Verwaltung „Fakten geschaffen, ohne Anwohner und Jugendliche mit einzubeziehen“. Gebe es keine Partizipation, so fürchte sie, dass die Waggons anschließend herumstehen und „verrotten“.

Bürgermeister Stefan Rosemann wies als Unterstellung zurück, dass es keine Partizipation geben werde, auch Charlotte Dückers vom Evangelischen Jugendwerk, die das Projekt „Bahnhof Brückberg“ vorstellte, betonte die Einbeziehung der Jugendlichen wie auch von Vereinen und Anwohnern. „Das Projekt lebt davon, was eingebracht wird.“ Rosemann hob hervor, er sei auf Anwohner zugegangen und habe mit Vertretern der Bürgerinitiative Brückberg gesprochen.

Sonja Boddenberg, Leiterin des Kinderheims Pauline von Mallinckrodt in Wolsdorf sprach sich ausdrücklich für die Pläne aus, nachdem sie mit Jugendlichen auf dem Brückberg gesprochen habe. „Die finden das Projekt richtig cool.“ In Wolsdorf würde sie sich so etwas auch wünschen. Markus Knittler (stimmberechtigtes Mitglied) sah die Waggons als „Inbegriff der Mobilität“. Im schlimmsten Falle könne man sie auch andernorts verwenden.

Anna Diegeler-May (CDU) nannte die bisherige Umsetzung „ein Desaster“, auch wenn die Idee gut und das Jugendwerk ein guter und erfahrener Träger sei. Sie gab zu bedenken, auf dem Brückberg gebe es vergleichsweise gar nicht so viele Kinder und Jugendliche. In einem Antrag forderte sie unter anderem neben einer Analyse auch einen verbindlichen Plan für die Aufstellung der Waggons, die die bisherigen Angebote nicht schmälern dürften. Es müsse alles bleiben, wie es ist.

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Jugenddezernent Andreas Mast entgegnete dem: „Es muss alles bleiben, wie es ist, das ist genau das, was ich nicht unter Jugendarbeit verstehe.“ Der Platz werde durch die Waggons nicht in seinen Grundfesten erschüttert. Bei vergleichbaren Projekten habe man auch keine Bedarfsanalysen zur Bedingung gemacht. Der CDU-Antrag scheiterte knapp.

Der Ausschussvorsitzende Frank Sauerzweig (SPD) monierte, im Gremium werde ein „Projekt zerredet“, dabei beginne der Prozess erst. Ein wichtiger Termin wird dabei die Bürgeranhörung sein, zu der die Stadt für Mittwoch, 15. Juni, 19 Uhr, in die Aula des Gymnasiums Alleestraße lädt.

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