Karnevalisten helfenSiegburger Ehrengarde verteilt Lebensmittel an Obdachlose

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Die Obstspende nahm Horst Schubert, Leiter des Altenheims, von Markthändler Ugur Sezer, Albert Dargatz und Farid Wagner (v.l.) von der Ehrengarde entgegen.

Die Obstspende nahm Horst Schubert, Leiter des Altenheims, von Markthändler Ugur Sezer, Albert Dargatz und Farid Wagner (v.l.) von der Ehrengarde entgegen.

Siegburg – Die Karnevalisten der Siegburger Ehrengarde nutzten die ungewollt freien Tage, um sich im Geiste des Brauchtums für andere Menschen einzusetzen: Sie verteilten an zwei Tagen Suppe an Wohnungslose und Obsttüten an Senioren in Altenheimen. 20 Liter „Ääzezupp“ brachte die Garde am Rosenmontag mit zum Hinterhof des ehemaligen Autohauses Bässgen. Dort verteilt der Verein „Siegburg hilft“ regelmäßig Essen und anderes Lebensnotwendige an obdachlose Menschen.

Auch Prinz Rudi I. und Siegburgia Sigrid I., die die Kreisstadt vor zehn Jahren regiert hatten, halfen mit. „Der Rosenmontag ist für eine Karnevalsgesellschaft die beste Gelegenheit, so was zu machen“, stellte der Ex-Prinz fest. Die Garde sei durch die sozialen Medien auf die Obdachlosenhilfe aufmerksam geworden, sagte der Präsident der KG, Farid Wagner. „Wir als Karnevalisten befinden uns in der Mitte der Gesellschaft, uns sieht und hört man, weil wir laut und überall dabei sind. Aber hier geht es um die Menschen, die eher am Rande der Gesellschaft stehen, die man aber mitnehmen muss.“ Die Hauptaufgabe eines Karnevalsvereins sei es, anderen Leute eine Freude zu machen. „Die Leute können hier Lebensmittel mitnehmen und heute noch eine heiße Suppe.“

Bereits einen Tag zuvor waren Wagner und Protokollführer Albert Dargatz für gemeinnützige Zwecke unterwegs. Diesmal gar in Uniform, wie sie sie sonst am Karnevalssonntag tragen würden. Um die Mittagszeit trifft man die Gelb-Schwarzen sonst bei den Veedelszöch in Wolsdorf und Kaldauen, im Pandemie-Jahr waren sie jedoch vor den Seniorenzentren St. Josef und St. Antonius an der Alexianerallee zu finden. Dort übergaben sie an Leiter Horst Schubert 155 Tüten mit Obst für die Bewohner und Mitarbeiter.

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Die Idee stammt von Ugur Sezer, der seine Früchte normalerweise auf dem Siegburger Markt verkauft. „Normalerweise verschenken wir unsere Obsttüten in den Karnevalszügen. Dieses Jahr wollten wir stattdessen ein Altenheim beglücken. Und es hat sich herausgestellt, dass Herr Schubert und ich ebenfalls Mitglied der Ehrengarde sind“, sagt er.

Karneval bestehe nicht nur aus Nehmen, sondern auch aus Geben, betont Ehrengardist Wagner. „Es ist nicht nur Brauchtum, sondern hat auch eine große karitative Kompetente. Wir leisten unseren kleinen Beitrag dazu, anderen Menschen Freude zu bereiten.“ In den Seniorenheimen würden die Besuche der Siegburger Karnevalsgesellschaften schmerzlich vermisst, sagt Leiter Schubert. „Wir haben uns deswegen riesig über die Aktion gefreut und dass wir die Bewohner noch mal an den Karneval erinnern konnten.“

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