Stolpersteine in RheinbreitbachMahnmale erinnern an ermordete jüdische Bürger

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Auf Initiative von Klaus-Henning Rosen (2.v.l.) wurden auf der Hauptstraße in Rheinbreitbach die Stolpersteine verlegt.

Rheinbreitbach – In der Hauptstraße erinnern jetzt Stolpersteine an drei Jüdinnen aus Rheinbreitbach, die während der NS-Zeit deportiert und vermutlich ermordet wurden. Auf Initiative von Klaus-Henning Rosen, langjähriger engagierter Kommunalpolitiker, hatte der Ortsgemeinderat zugestimmt, mit den Stolpersteinen an Rheinbreitbachs Jüdinnen und Juden zu erinnern. Die messingglänzenden Plaketten gehen auf eine Idee des Kölner Künstlers Gunter Demnig zurück und sind seit 1992 bundesweit mehr als 75.000 Mal als Mahnmale verlegt worden.

Der Stolperstein vor dem heutigen Haus Hauptstraße 20 erinnert am Helena Salm (geborene Bär), die Witwe des 1932 verstorbenen Simon Salomon Salm, der in dem Gebäude eine Metzgerei hatte. Im Hofe des Hauses hatte es laut Klaus-Henning Rosen einen Betraum und eine Mikwe (ein rituelles Bad) gegeben, der von Rheinbreitbacher und Honnefer Juden genutzt wurde.

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An die Schwestern Jette Moses und Sophie Moses erinnern die Stolpersteine vor dem heutigen Hauptstraße 15.

1933 zog Helena Salm nach Erpel, sie wurde laut Rosen 1942 ins „Judenhaus“ einquartiert und von dort ins KZ Theresienstadt deportiert, wo sie 1942 umkam. Jette (Jenny Henny) Moses und ihre Schwester Sophie (Sophia) Moses lebten nach den Recherchen Rosens im früheren elterlichen Haus in der heutigen Hauptstraße 15, vor dem zwei weitere Stolpersteine verlegt wurden.

Die Geschwister mussten es im Dezember 1941 zwangsweise verkaufen. Im Keller des Hauses habe sich ebenfalls ein Betraum mit einer Mikwe befunden. Jette Moses lebte an ihrem zweiten Wohnsitz in Iserlohn, als sie 1942 nach Theresienstadt und 1944 von dort nach Auschwitz deportiert und im selben Jahr ermordet wurde.

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Sophia Moses musste laut Klaus-Henning Rosen ins „Judenhaus“ nach Erpel ziehen, von wo sie 1942 an einen unbekannten Ort deportiert wurde. Ort und Datum ihres Todes seien unbekannt.

Klaus Henning Rosen hat nach eigenen Angaben die Namen von etwa 250 jüdischen Bürgern gesammelt, die seit Beginn des 18. Jahrhunderts in Rheinbreitbach lebten. 16 Jüdinnen und Juden, die im Ort geboren wurde oder in der Gemeinde lebten, hätten das Schicksal der Deportation erleiden müssen und vermutlich den Tod gefunden.

Im Herbst soll Klaus-Henning Rosens Arbeit über die jüdische Gemeinde in Rheinbreitbach als 26. Heimatheft des Heimatvereins Rheinbreitbach erscheinen.

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