„Lorenzo Insigne macht den Siegtreffer“Italiener in Rhein-Sieg glauben an EM-Titel

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Der Sieg der italienischen Mannschaft ist für Antonio De Rosa, Pasquale Lauria, Rocchina Lauria und Vittorio Viola (v.l.) eine klare Sache. 

Troisdorf – Für Pasquale Lauria und Antonio De Rosa kann es am Sonntagabend im Finale der Europameisterschaft nur einen Sieger geben: Italien. Da sind die Italiener aus Troisdorf sich einig. Der 57-jährige Lauria tippt einen 2:1-Erfolg der Azzurri gegen die Engländer. Sein Neffe Antonio De Rosa war schon vor der EM klar: „Wenn wir das Halbfinale gewinnen, dann werden wir auch Europameister.“ Er geht von einem 1:0 aus. Und den Torschützen hat er mit Lorenzo Insigne auch gleich parat.

Pasquale Lauria ist Inhaber der Pizzeria „Ai Parioli“ an der Mendener Straße in Troisdorf. Seit Februar 1987 lebt der Gastronom in Troisdorf. In der Tennishalle gibt es seit 2001 unter seiner Regie italienische Spezialitäten. Mit seiner Frau Rocchina hat er zwei Kinder und wohnt in Niederkassel. Natürlich läuft während der EM die Fernsehübertragung. Für Sonntag legt sich der Fan von Juventus Turin noch nicht fest, ob er das Spiel im Restaurant sehen wird, oder privat mit italienischen Freunden.

Pizzen nach italienischen Spielern benannt

Auf jeden Fall ist er begeistert von den jungen Wilden, Mittelfeldstratege Federico Chiesa hat es ihm besonders angetan. An den bislang letzten Titel vor 15 Jahren kann sich Pasquale Lauria noch gut erinnern. „Ich hatte damals Pizzen nach den italienischen Spielern benannt. Die sind zwar nicht gut gelaufen, aber über dem WM-Titel habe ich mich umso mehr gefreut“, erinnert sich der 57-Jährige.

Antonio De Rosa wird das Finale am Sonntag irgendwo am Gardasee schauen. Er ist mit seiner Frau Lisa und dem fast dreijährigen Sohn Pietro Paula in den zehntägigen Heimaturlaub unterwegs. Wie sein Onkel stammt er aus Matera, fast an der Stiefelspitze Italiens zwischen Apulien und Kalabrien. Bei 2000 Kilometern Fahrt ist ein Zwischenstopp nötig, und am Montag will der 39-Jährige die letzte Strecke zu den Eltern als Europameister bewältigen.

Das Herz schlägt für die Azzurri

Der Maschinenbauer arbeitet in Oberpleis bei der Umwelttechnik-Firma KMA. Seine Frau ist seit diesem Jahr Pächterin der Gastronomie im Tennis-Club TSC Troisdorf gleich neben der Pizzeria von Pasquale Lauria. De Rosa hat ebenfalls lange in der Gastronomie gearbeitet, war bereits von 2002 bis 2005 in Deutschland und lebt seit 2013 in Troisdorf und jetzt Siegburg.

Natürlich hat er alle Spiele der italienischen Nationalmannschaft gesehen, und schnell wird klar, dass nicht nur für die Azzurri sein Herz schlägt. Seine große Leidenschaft ist der AC Milan, gegen Juventus Turin hat er die übliche fußballerische Abneigung.

Da seine Frau wie sein Onkel zu Juventus hält, hat der Ultra-Fan bei der Juventus-Dominanz der vergangenen Jahre schwere Zeiten hinter sich. Doch in der abgelaufenen Saison ist Milan zur alten Stärke zurückgekehrt und hat sich in der Serie A als Zweiter deutlich vor dem Vierten aus Turin platziert.

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Wenn er von seinem Lieblingsverein spricht, beginnen seine Augen zu leuchten. „Ich haben über zehn Jahre lang kaum ein Heimspiel im San Siro verpasst“, sagt er.

Beim Champions-League-Finale 2003 zwischen Milan und Juventus feierte er mit dem Sieg seiner Truppe nach Elfmeterschießen einen der glorreichsten Erfolge. Aber auch die bittere Niederlage in diesem Wettbewerb 2005 hat er noch vor Augen, als sein Team gegen Arsenal London 3:0 führte und im Elfmeterschießen noch unterlag.

Mit dem italienischen Torhüter Gianluigi Donnarumma steht immerhin auch ein Spieler seines Lieblingsvereins im italienischen Kader. Doch auf den Keeper ist Antonio De Rosa derzeit gar nicht gut zu sprechen, denn dieser soll bei Paris St. Germain in Frankreich unterschrieben haben.

Am Sonntagabend dürfte ihm das egal sein, wenn der Torwart der Tifosi vielleicht den entscheidenden Strafstoß im Elfmeterschießen hält.  

Sogar ein Engländer sieht das Aus für die „Three Lions“

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Paul Standley ist im Vorstand des Fußballkreises Sieg 

Paul Standley zeigt Rückgrat. Der Engländer bleibt bei seiner vor knapp zwei Wochen getätigten Aussage: „Italien wird Europameister.“ Wir haben den 56-jährigen Fußball-Funktionär vor knapp zwei Wochen vor der Begegnung England gegen Deutschland besucht. Mit seinem 2:1-Tipp auf England gegen Deutschland (2:0) lag er fast goldrichtig.

Der Sieg gegen Deutschland sei verdient gewesen, wie auch die weiteren Erfolge der Three Lions gegen Ukraine (4:0) und Dänemark (2:1 nach Verlängerung). Allerdings hätten die Italiener mit Belgien (2:1) und Spanien (5:3 nach Elfmeterschießen) die dickeren Brocken aus dem Turnier geworfen.

„England hat natürlich einen Lauf und spielt zu Hause im Wembley-Stadion. Trotzdem sehe ich die Italiener leicht in der Favoritenrolle“, sagt der Sankt Augustiner. (que)

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