Auch organische Abfälle problematischSieglarer Mühlengraben von Müll befreit

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Bei der jährlichen Reinigung des Mühlengrabens wurden 200 Kilo Müll aus dem Wasser geholt und entsorgt.

Bei der jährlichen Reinigung des Mühlengrabens wurden 200 Kilo Müll aus dem Wasser geholt und entsorgt.

Troisdorf – Alle Hände voll zu tun hatten die Arbeiter, die in den vergangenen Wochen den Sieglarer Mühlengraben gereinigt haben. Sie schnitten Böschungskanten und Wirtschaftswege frei, vor allem aber machten sie in dem mehr als 800 Jahre alten Gewässer sauber. Denn durch den sechs Kilometer langen Graben fließt nicht nur sauberes Wasser, es wird auch jede Menge Unrat mitgeschwemmt.

Besonders schlimm, berichtete Thomas Petruszek, Biologe beim Abwasserbetrieb Troisdorf, sei die Vermüllung auf dem letzten Kilometer vor der Deichquerung in Müllekoven, wo das Wasser besonders langsam fließe und sich der Abfall am ehesten auf dem Boden absetze.

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Jede Menge Schnapsflaschen holten die Arbeiter dort aus dem Graben, aber auch alte Klappstühle und verrostete Bleche. „Den größten Anteil macht aber der Wohlstandsdreck Plastikmüll aus“, ärgert sich Petruszek. Außer kaputten Gießkannen, Eimern und Gartenschläuchen wurden auch Autoreifen und Fahrräder so „entsorgt“. Insgesamt fischten die beauftragten Firmen 200 Kilo Müll aus dem Wasser.

Auch organische Gartenabfälle sind problematisch

Nicht nur Müll habe im Mühlengraben nichts zu suchen, betont der Biologe, sondern auch organische Gartenabfälle wie Baum-, Hecken- oder Rasenschnitt. Diese störten nämlich nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern entwickelten sich unter Umständen auch zu massiven Hindernissen. Sie könnten die Deichquerung in Müllekoven verstopfen, deren Reinigung und Reparatur aufwendig und nicht ohne Gefahr für die Arbeiter sei.

41 000 Euro hat der Abwasserbetrieb in diesem Jahr für die Reinigung des Mühlengrabens ausgegeben – auch das ein Argument für weniger Müll, so Petruszek: Schließlich würden die Kosten über die Steuern auf alle Bürger umgelegt.

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